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Ein Computerlinguistisches Lexikon als komplexes System

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Kapitel 4<br />

Morphologische <strong>Ein</strong>heiten und<br />

Prozesse<br />

Dieses Kapitel beschäftigt sich mit der Repräsentation und Strukturierung von<br />

Wortbildungsbestandteilen in einem Morphologiemodell. Zunächst wird eine<br />

in der Wortbildungsliteratur übliche Aufteilung in morphologische Prozessierungsmodelle<br />

erläutert (vgl. Abschnitt 4.1): Item and Arrangement (IA) und<br />

Item and Process (IP). Im Anschluss daran werden für das in dieser Arbeit gewählte<br />

Modell relevante Begriffe erklärt. Sie bilden die Grundlage für die Behandlung<br />

von Wortbildungsphänomenen. Die Prozessierungsmodelle geben eine<br />

Gliederung für die Beschreibung der Wortbildungsphänomene vor: Je nachdem,<br />

welche Arten von Prozessen in derartigen Phänomenen ablaufen, erfolgt<br />

die Beschreibung im Rahmen des IA-Modells (vgl. Abschnitt 4.2) oder im Rahmen<br />

des IP-Modells (vgl. Abschnitt 4.3). Die Beschreibung der <strong>Ein</strong>heiten, ihrer<br />

Eigenschaften und der Wortbildungsmuster, in denen sie auftreten, bildet die<br />

Grundlage für die Konzeption eines <strong>Lexikon</strong>s, das die morphologische Analyse<br />

optimal unterstützt.<br />

4.1 Paradigmen der morphologischen Modellierung<br />

In der Literatur werden häufig zwei gegensätzliche Modelle zur grundsätzlichen<br />

Beschreibung morphologischer Phänomene eingesetzt. Bei dem einen handelt<br />

es sich um Item and Process (IP), bei dem anderen um Item and Arrangement<br />

(IA) (vgl. Hockett (1954)).<br />

In IP werden morphologische Phänomene <strong>als</strong> Funktionen betrachtet, die eine<br />

Veränderung einer <strong>Ein</strong>heit bewirken. Bei Umlautung wird der umzulautende<br />

Vokal einem Prozess unterzogen, der bewirkt, dass sich seine Eigenschaften<br />

(z.B. die Aussprache) ändern, d.h., aus einer bestehenden Form wird eine ver-<br />

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