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Ein Computerlinguistisches Lexikon als komplexes System

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3.1 Computerlinguistische Modellierung<br />

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Abbildung 3.6: Morphologische Analyse von Spiel(es) und Tag(es)<br />

Zwei-Ebenen-Regeln<br />

Zwei-Ebenen-Regeln dienen der Modellierung morpho-phonologischer Prozesse.<br />

Sie sind so konzipiert, dass sie das Auftreten oder Nicht-Auftreten eines<br />

Zeichens auf der Oberflächenebene in Abhängigkeit des Kontextes beeinflussen<br />

können. Im Folgenden sind zwei Beispiele angegeben, die dies anhand einer<br />

Elisions- und einer Epentheseregel illustrieren.<br />

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(3.1)<br />

Die Elisionsregel in 3.1 besagt, dass das Zeichen e auf der lexikalischen Ebene<br />

durch ein Nullzeichen auf der Oberflächenebene realisiert wird 6 , wenn es<br />

(das Zeichen wird in der Darstellung durch repräsentiert) vor einer Morphemgrenze<br />

steht (repräsentiert durch +), auf die wiederum ein e folgt. Aus<br />

<br />

(3.2) l e i s e + e r<br />

auf der lexikalischen Ebene wird<br />

(3.3) l e i s e r<br />

in der Ausgabe. Ohne Zwei-Ebenen-Regeln ließe sich die Steigerung von auf<br />

e endenden Adjektiven nicht so elegant modellieren: Es müsste ein allomorpher<br />

Flexionsstamm leis vorgesehen werden, an den die Komparativendung -er angehängt<br />

werden könnte. Dies ist genau das, was die Zwei-Ebenen-Regel <strong>als</strong><br />

Prozess realisiert, ohne dafür allerdings einen separaten Stammeintrag im <strong>Lexikon</strong><br />

zu erfordern. Die angegebene Regel erspart <strong>als</strong>o eine explizite Erzeugung<br />

von allomorphen Stämmen bei allen auf e endenden Adjektiven.<br />

In Abbildung 3.7 ist die Zwei-Ebenen-Regel aus 3.1 <strong>als</strong> Transducer dargestellt.<br />

Mit Zwei-Ebenen-Regeln wird der Formalismus <strong>als</strong>o nicht verlassen, sie<br />

lassen sich mit denselben Mitteln darstellen wie die Konkatenation von Zeichen<br />

oder Morphemen.<br />

6 Der Doppelpunkt trennt lexikalische Ebene und Oberflächenebene. Das Nullzeichen steht<br />

stellvertretend für das Zeichen . Da nicht im Standardzeichensatz vorhanden ist, wird in der<br />

Praxis gewöhnlich ’0’ verwendet.<br />

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