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Ein Computerlinguistisches Lexikon als komplexes System

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Methoden der morphologischen Analyse<br />

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Flexionsklasse Beispiele # Stämme<br />

arg, stark, unklug 18<br />

alt, gesund, ungesund 9<br />

bar, lose, entlegen, farbig, übersät 5430<br />

abhold, antik, untreu, weh 36<br />

afrikanisch, nepalesisch, westfälisch 152<br />

gemäß, los, schwerverletzt, ungeahnt 1231<br />

adorabel, sauber, zappenduster, übel 127<br />

anderthalb, extra, wievielte 11<br />

gut:bess, hoch:höh, nah:näh 3<br />

recht, schuld 2<br />

abendelang, allermeiste, ungekündigt, übrig 48<br />

alleinig, besonder, vorig, vorletzt 28<br />

gang, barfuß, hoch, schade, zigfach 31<br />

inner, mittler, ober, unter, vorder, äußer 6<br />

gut:be, hoch:höch, nah:näch 3<br />

baß, gewiß, platschnaß 11<br />

Abbildung 3.13: DMOR-Flexionsklassen: Adjektive<br />

Transposition<br />

Durch die Flexibilität des Finite-State-Modells können regelmäßig ablaufende<br />

Prozesse auf verschiedene Weisen behandelt werden. Im Deutschen gibt es mit<br />

der Transposition, dem völlig regelmäßig ablaufenden Wortartwechsel ohne<br />

Formveränderung, einen solchen Prozess. In DMOR wird dieser Prozess durch<br />

Fortsetzungsklassen im <strong>Lexikon</strong> modelliert.<br />

(3.6)<br />

LEXICON<br />

<br />

<br />

+V.Inf:0<br />

ˆVINF:0<br />

<br />

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: C"D©<br />

In Beispiel 3.6 ist dargestellt, wie das Sublexikon zur Behandlung der<br />

Transposition verwendet wird. Im ersten Fall gibt es die Information aus, dass<br />

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es sich bei der <strong>Ein</strong>gabe um ein Verb im Infinitiv handelt, und geht in einen<br />

Endzustand über. Im zweiten Fall wird die Information ˆVINF an die Ausgabe<br />

angehängt und es wird in <br />

das Sublexikon verzweigt. Das Resultat<br />

dieser Vorgehensweise ist, dass substantivierte Infinitive nicht in das <strong>Lexikon</strong><br />

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aufgenommen werden müssen, sondern für jedes Verb im <strong>Lexikon</strong> automatisch<br />

auch die Substantivierung der Infinitivform analysiert werden kann. 11<br />

Für die <strong>Ein</strong>gabe Spielen ergeben sich die in Abbildung 3.14 dargestellten<br />

Analysestrings. Mit ˆVINF wird die Transposition markiert: Es handelt sich in<br />

es bei adjektivischen Wortformen, die auf -er enden, eine Mehrdeutigkeit zwischen der Form im<br />

Positiv und der Form im Komparativ: (ein) nagelneuer (Wagen). Die Mehrdeutigkeit fällt weg,<br />

wenn der Komparativ für ein Adjektiv nicht zugelassen ist.<br />

11 Dies spiegelt die Wirklichkeit wider. Jeder Sprecher des Deutschen kann Lehnverben oder<br />

Neubildungen wie surfen und googeln sofort substantivisch verwenden: (das) Surfen, (das) Googeln.<br />

36

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