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Ein Computerlinguistisches Lexikon als komplexes System

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Zusammenfassung<br />

ein <strong>Lexikon</strong>modell implementiert, das im Rahmen des DeKo-Projektes konzipiert<br />

worden war. Nun konnten die einzelnen morphologischen Phänomene in<br />

das <strong>Lexikon</strong>modell eingeordnet werden. Es zeigte sich, dass die Phänomene des<br />

Gegenwartsdeutschen im Modell berücksichtigt sind und im <strong>Lexikon</strong> angemessen<br />

repräsentiert werden können. Dies gilt auch für Phänomene, die in anderen<br />

<strong>Lexikon</strong>- und Morphologiesystemen nur halbherzig oder gar nicht behandelt<br />

werden: neoklassische Wortbildung, Konversion, Phrasen in der Wortbildung.<br />

Für die Behandlung von Derivation und Konversion wurde im <strong>Lexikon</strong>modell<br />

auf die Theorie der Derivations- und Kompositionsstammformen aus Fuhrhop<br />

(1998) zurückgegriffen. Diese ermöglicht eine wesentlich feinere Behandlung,<br />

<strong>als</strong> dies mit den traditionellen Konzepten der Tilgung und Fugung möglich ist:<br />

Übergenerierung und F<strong>als</strong>chanalysen können damit verhindert werden.<br />

Schließlich wurde der Zusammenhang zwischen Abdeckung und Korrektheit<br />

einer Morphologiekomponente bzw. einer morphologischen Analyse hergestellt.<br />

Abdeckung wird oft in der Literatur bei der Beschreibung von Morphologiekomponenten<br />

verwendet, um dem Leser einen <strong>Ein</strong>druck zu vermitteln, wie<br />

’gut’ das <strong>System</strong> arbeitet. Allerdings lässt dieser Wert nicht den geringsten Aufschluss<br />

darüber zu, wie viele der Analysen korrekt sind. Korrektheit lässt sich<br />

nur durch Identifikation der relevanten Phänomene der Morphologie herstellen,<br />

denn anders lässt sich gar nicht sagen, was eine morphologische Analyse<br />

überhaupt ergeben soll. Oftm<strong>als</strong> ist mehr <strong>als</strong> eine korrekte Lösung möglich,<br />

so dass allein die Angabe von Zahlen zur Korrektheit und Vollständigkeit von<br />

Analysen ein <strong>System</strong> bewertbar macht. <strong>Ein</strong>e Evaluierung eines Morphologiesystems<br />

und damit implizit auch des zugrundeliegenden <strong>Lexikon</strong>s ist am besten im<br />

direkten Vergleich mit anderen <strong>System</strong>en zu erreichen, die dieselben morphologischen<br />

Phänomene behandeln und dies auch transparent machen.<br />

Ich hoffe, mit dieser Arbeit einen Beitrag dazu zu leisten, dass in nicht allzu<br />

ferner Zukunft <strong>System</strong>e für die morphologische Analyse deutschsprachiger Texte<br />

vergleichbar werden und somit zielgerichtet weiterentwickelt und verbessert<br />

werden können.<br />

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