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1920-Placidus Plattner - Ein Veteran - Burgenverein Untervaz

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- 18 -<br />

Der Kampf tobt weiter, Wolfhart ist an einen hohlen Baum gelehnt und<br />

beginnt zu phantasieren:<br />

"Der alte Traum! Das blondgelockte Haupt<br />

Mit blut'ger Wunde! Kommst du wieder! - Ha!<br />

S. 15: Wie er es schüttelt! - Wie die Augen glühen!<br />

Gertrud! Gertrud, dein schöngelockter Buhle,<br />

Gemordet einst - durch mich - er holt mich ab!<br />

Die Hochzeit kann beginnen, da sind Fackeln!<br />

Nun kommt auch die Muhme Gertrud zur Leiche:<br />

"Hi, Hi! Das ist ein Wandern, hier im Wald!<br />

Der Grund gerötet, wie ein Erdbeerschlag,<br />

Von blutigen, zerschlagnen Ritterleichen ! -<br />

Und Wildenburg, das Nest, durch mich in Flammen!<br />

Ich hab's erreicht, vollzogen ist mein Fluch!<br />

Nun, gute Ruh, ihr Herrn und schlaft in Frieden!<br />

Du Alter, auch? - Auch du im Staube? Hei!<br />

Der stolze Herr im Staub! - Sieh deine Muhme,<br />

Sie steht vor dir, du liegst zu ihren Füssen<br />

Und flehst sie stumm wohl um ein Obdach, Vetter,<br />

Nicht wahr, wie ich noch jüngst vor dir getan?<br />

Vergessen will ich mein verlornes Leben,<br />

Die Schmach und Not, die ich durch dich erduldet,<br />

Die tausend Tränen und den blut' gen Schmerz,<br />

Der meine Brust durchzuckte, bis Verzweiflung<br />

Und Elend seinen Stachel stumpf gemacht.<br />

Da nun der Ewige mit dir gerechnet,<br />

So lass mich kurz sein! - Diese dürre Hand<br />

Des Blutes Bande ehrend, drückt dir noch<br />

Die starren Augen zu, die lang genug<br />

Verachtung nur und Hohn auf mich geblitzt,<br />

Und nun, mein Herzensvetter, sind wir quitt!<br />

Noch einem Zweiten schuld' ich diesen Dienst.<br />

Da drüben liegt er, der von Hünenberg,<br />

Auch er in Blut und Staub, der stolze, Herr! -<br />

O Uebermut der Grossen, was bist du!"

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