1920-Placidus Plattner - Ein Veteran - Burgenverein Untervaz

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Bald haben auch die Waffen im Alpenrand geruht.
Und in der kaiserlosen, der schreckenvoller Zeit
Entstand in den drei Landen nie wieder Kampf und Streit.
Es schützte ihren Frieden der junge starke Bund
Bis in dem Reiche wieder die Kaisermacht erstund."
Wir bringen hier noch den
Schluss
Nach Königs Rudolfs Tode, in schwüler Sommernacht,
Ward neu der Bund und kräftig in andre Form gebracht.
Es halfen bei dem Werke Burkhard, der biedre Greis,
Stauffacher, Hunn, Ab-Yberg, den Männern Dank und Preis!
Wer wüsste nicht, wie Albrecht des Hauses Macht gemehrt.
Und auch das Waldgebirge mit neuem Druck beschwert,
Sein Landvogt aus dem Aargau den Gotthardzoll erhob
Und zum Geleit von Uri die eigenen Schergen schob.
Als dann am Urner Heerweg sein fester Turm erstand,
Wie ging ein dumpfes Grollen da durch das ganze Land!
Wie kühn es sich des Dranges entledigt, weiss die Welt,
Ein grosser Meister hat es ihr herrlich dargestellt.
Und als dann König Albrecht durch seines Neffen Hand
Ein jammervolles Ende auf seinem Eigen fand,
Ist bald der Kampf von Neuem im Land emporgeloht,
Es führte Herzog Leopold die Seinen in den Tod.
Morgarten tat und Sempach es allen Landen kund,
Wie mächtig sich erhoben der junge Schweizerbund.
Wohl sind sechshundert Jahre vorüber schon gerauscht,
Er hat die Form schon manchmal, sein Wesen nie vertauscht.
Wer an der Bundesfeier das Schwyzertal gesehn,
Im Jubel eines Volkes gefühlt des Geistes Weh'n
Und dann im Meer von Lichtern die Blicke schweifen liess,
Vom Mythen-Kreuz zum Rotstock in seinem Silbervliess.