1920-Placidus Plattner - Ein Veteran - Burgenverein Untervaz

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Ist denn des Jammers nicht genug?
Nährt ihr noch stets den alten, tollen,
Irrwahn in euerm Busen fort?
Wird der Versöhnung nie ein Hort?
Trennt euch auf ewig dunkles Grollen?
Es muss die Welt sich einst versöhnen,
Die Völker eine Heerde sein,
All' eine Hürde schliessen ein,
Erfüllt wird einst der Besten Sehnen
Des Herren Wort, so liebevoll,
Verstummen wird der alte Groll,
O Gegenstück von Babels Szenen.
Dann wird die Schöpfung sich erneuen,
Verklärung, harrt der Kreatur,
Umwandeln wird sich die Natur,
Die Kräfte, die sich jetzt entzweien,
Umschlingt einst nach dem Erdenbrand
Der Harmonien himmlisch Band,
Es muss sich alle Welt erneuen.
Gegrüsst, ihr Paradiesesauen!
Gegrüsst, du Land der Seligkeit!
Nach Kreuz und Nacht und Sturm und Streit.
Wird einst des Staubes Kind dich schauen
Durch Kreuz zum Heil! Durch Nacht zum Licht,
Durch Kampf zum Siege! O zage nicht!
Es geht zu Paradiesesauen."
Wir möchten noch manches Lied, ja sogar alle vorführen, eines tiefer, ernster
und schöner als das andere, so "Trost", "Die Waise", "Wahres Leben",
"Christuslehre", "Das Kreuz" - gedankenreiche Poesie und in einer Sprache
von vollendeter Schönheit und Kraft.
Wir kommen jetzt zur dritten Gattung, zu Plattners eigentlicher Spezialität,
zur Alpendichtung. Unser Sänger ist ein Bündner par excellence. In der
Ebene draussen kann er nicht leben, es ist ihm nur wohl in den Bergen