1920-Placidus Plattner - Ein Veteran - Burgenverein Untervaz
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S. 56: Die grauen Felsen schauten düster<br />
In's fröhliche Gekos herab,<br />
Sie murmelten von einem Küster,<br />
Gleich Mönchen und von einem Grab.<br />
"<strong>Ein</strong>st kehrt der Winter ein in's Leben,<br />
Der Rosen- Pracht ist bald verblüht,<br />
Lass dich vom Tannenwald erheben,<br />
Der dir schon manches Gute riet.<br />
Er strebt, gleich einem schlanken Turme<br />
Vertrauensvoll stets himmelan<br />
Und ist im rauhsten Wintersturme<br />
Noch grün und mailich angetan.<br />
Und wird dein Herz einst nicht mehr schlagen,<br />
So fährt's dem Tannenbaum durch's Mark,<br />
Man wird mit dir zu Grab ihn tragen<br />
Und treu umfängt er dich als - Sarg."<br />
Wie feierlich ernst sind Stimmung und Ton "Im Walde", und erst am<br />
Schluss! Ebenso im<br />
Herbstgefühl.<br />
Horch! ein Grablied raunt der Wind dahin<br />
Durch des Waldes Bäume,<br />
Graue Nebel längs den Bergen ziehn<br />
Wie verworrne Träume.<br />
Was soll, Bäume, euer Festgewand<br />
Von rotgelber Seide?<br />
Was, Natur, noch all der bunte Tand<br />
Und im Tod die Freude?<br />
Wirfst du sterbend einem Greisen gleich<br />
Noch Erinnerungsblicke<br />
In des Frühlings holdes Zauberreich<br />
Wonnevoll zurücke?