1920-Placidus Plattner - Ein Veteran - Burgenverein Untervaz
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Stolz getragen bis zur Stund!<br />
Sah ihn morschen, sah ihn wanken,<br />
Der so stolz einst war und stark,<br />
Wie die ersten Pfeiler sanken,<br />
Fuhr ein Schauer mir durch's Mark."<br />
"Was die Götter uns versprochen,<br />
Das war eitel Trug und Tand,<br />
Römerherzen sah'n gebrochen,<br />
Was gebaut der Römer Hand.<br />
Ruhm und Stolz für alle Zeiten,<br />
Ew'ges Rom, du sinkst in Nacht,<br />
Weh, wie die Geschicke schreiten!<br />
Götter, wo ist Jovis Macht?"<br />
"Und ich sah und starrte bange<br />
In das wilde, wüste Meer,<br />
Und mein Geist sah lange, lange,<br />
Romwärts ziehen Heer um Heer.<br />
Gleich dem wilden Ozeane<br />
Naht' in ungestümer Wut<br />
Eisentrutzig der Germane,<br />
Lechzend nach der Feinde Blut."<br />
"Und in all der wüsten Brandung<br />
Sah ich nichts, als Untergang,<br />
Keinen Port und keine Landung<br />
Fand der Geist, wie sehr er rang,<br />
Ach der Arme, stolz geblendet,<br />
Sah die kleine Barke nicht,<br />
Die, den Kiel nach Rom gewendet,<br />
Auf dem Meer schwamm, still und schlicht. "<br />
"Doch die Barke fand die Strandung<br />
An der Siebenhügelstadt,<br />
Durch des Weltmeeres Wogenbrandung<br />
Ging sie sicher ihren Pfad.<br />
Wo die Bücher der Sibyllen