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1920-Placidus Plattner - Ein Veteran - Burgenverein Untervaz

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heimischen Scholle, von den Mühen und Sorgen des eigenen Hauses und von<br />

dem ewigen <strong>Ein</strong>erlei seiner Umgebung sich losreisst, um einige Tage Gott<br />

und heiligen Gedanken zu leben, die vielleicht schwergetrübte Harmonie der<br />

Seele wieder herzustellen, und um dem Drucke, der Last und gemeinen Not<br />

des Lebens im Aufschwung des Gemütes zu Gott und dem Göttlichen ein<br />

Gegengewicht zu geben, scheltet es "dumm", während ihr wegen einiger<br />

elender Silberlinge auf den Flügeln des Dampfes durch die Welt rennt, Gottes<br />

grosse Natur und Alles, was des Menschen höherer Sinn geschaffen, mit<br />

blasiertem Stumpfsinn und den Affengeberden unsrer modernen<br />

Gescheidtheit anblinzelt, scheltet es "dumm", wenn es singt und betet und<br />

weint und jubelt in vollem Herzensdrang, indes euere Zunge nur im Dienste<br />

Mammons oder der Lüge und Sinnlichkeit sich regt, scheltet es "dumm",<br />

Alle, die ihr die ewigen Bedürfnisse. der Menschennatur an euerm schalen<br />

Schädel und tonlosen Herzen abmesst, scheltet es "dumm", die ihr Makulatur<br />

und Papierfetzen frivoler Romanschreiber wie Reliquien verehrt und<br />

aufbewahrt."<br />

S. 05: Wer dem allgemeinen Völkerleben und den verborgenen Tiefen der<br />

Menschen. natur etwas mehr auf den Grund gegangen ist, dem drängen sich<br />

andere Begriffe vom Volk und Volkstum auf und das Vollmass dummkluger<br />

Abgeschmacktheit dürfte ihn schwerlich irgendwo mehr anwidern, als bei<br />

dem breiten und schmutzigen Strandschaum, den die moderne Hyperkultur<br />

mit sich führt, bei der grössten Masse derjenigen, die sich "Gebildete"<br />

schelten. Fraget Wind und Wolken, warum sie über Länder fahren? Fraget<br />

die Vögel, warum sie nach fernen Gegenden ziehen?"<br />

"Lebt nicht ein ähnliches Gesetz in den Tiefen der Menschenbrust, die es<br />

rastlos treibt, den Paradiesesfrühling des Seelenfriedens ausser den niedern<br />

Sphären rein irdischer Beschäftigung im Umgang mit Gott und dem Heiligen<br />

zu suchen? Haben nicht alle Völker, so lange sie einig waren und in<br />

ungebrochener Jugendkraft standen, ihre Wallfahrten und Pilgerzüge gehabt,<br />

auf denen sie frei von der gemeinen Not des' Alltaglebens sich mit den<br />

höchsten und heiligsten nationalen und religiösen Gefühlen und Ideen<br />

beschäftigten? Man. denke an die religiösen und zugleich nationalen Feste<br />

der Hebräer im Zentralpunkte ihres Lebens, im Tempel zu Jerusalem! Die<br />

grossen, uralten Wallfahrten der Inder und Aegypter sind bekannt. Wer sich

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