1920-Placidus Plattner - Ein Veteran - Burgenverein Untervaz
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Den hellen Sonntagsmorgen mit festlich frohem Klang.<br />
<strong>Ein</strong> Reiten, Wandern, Wallen begann die Reuss entlang.<br />
Von Bergen, aus den Tälern, vom See, von Hald' und Hang,<br />
Von Hütten, Häusern, Burgen, zu Schiff, zu Ross, zu Fuss.<br />
Vereinten sich die Männer mit Händedruck und Gruss.<br />
Die Markgenossen zogen in Waffenschmuck und Wehr<br />
Nach Altdorf auf die Breiten, es war ein ganzes Heer.<br />
Sie traten dort zusammen in einen weiten Ring<br />
Zur Frühlings-Markgemeinde, zum alten Meiending.<br />
Dann schritt von Attinghausen Herr Ulrich in den Kreis,<br />
An Ehren und an Jahren ein würdevoller Greis,<br />
Es ging zu seiner Rechten ein Degen schlank und kühn,<br />
Arnold von Ah, der Weidmann aus Unterwaldens Höh'n.<br />
Er war der Königsbote und kam von Hagenau,<br />
Auch bracht' er frohe Botschaft von Zürichs hoher Frau.<br />
Es folgten dann die Meier und an der Ritter Schar,<br />
Sie traten in den Umstand, der Tag war hell und klar.<br />
Der Herr von Attinghausen entbot nun den Willkomm<br />
Arnold dem Königsboten, den Männern stark und fromm.<br />
<strong>Ein</strong> Brausen wie vom Sturme, der durch die Eichen fährt,<br />
Erhob sich bei dem Grusse und jeder schwang sein Schwert.<br />
Dann sprach Arnold der Bote (vom König bracht' er Mär')<br />
Von Kaiser Friedrichs Kämpfen und von des Reiches Ehr',<br />
Vom Krieg in welschen Landen, von treuer Hilf in Not,<br />
Es war der König Heinrich, der ihm die Kunde bot.<br />
"Es ist des Königs Wille", fuhr Arnold lauter fort,<br />
Das Tal ans Reich zu ziehen, gegeben ist sein Wort.<br />
Zum Reichsland ist' erhoben, von alter Schirmvogtei<br />
Geledigt durch den König und durch den Kaiser frei!"<br />
Wie Donner der Lawinen erhob sich in dem Kreis<br />
<strong>Ein</strong> Jubelsturm und Jauchzen "Dem Kaiser Dank und Preis!"<br />
Als sich die Brandung legte, hub Arnold wieder an: