1920-Placidus Plattner - Ein Veteran - Burgenverein Untervaz
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Doch wessen sich das Volk von dir versieht,<br />
Das ist und bleibt entscheidend, glaub mir's, Graf!<br />
Jörg: Du machst mich wankend. Könnt' ich noch zurück!<br />
War's möglich? Steht denn nicht der Streit<br />
Auf Eid und Eid, auf Biegen oder Brechen?<br />
Anna: Dein bestes Schwert, den Mann voll Mut und<br />
Geist. Der treu wie Gold an deiner Seite stand,<br />
Du gabst ihn schmählich der Beschimpfung preis,<br />
Ihn stiessest du von dir und! warfst dich ganz<br />
Dem ränkevollen Rechberg. in die Arme.<br />
Herr Baldenstein war eine Grafschaft wert.<br />
Gesichert hätte dir sein treuer Mut,<br />
Was dir dein Schwager nun zu Grunde richtet.<br />
Jörg: Herr Baldenstein scheint dir ans Herz gewachsen,<br />
<strong>Ein</strong> wahrer Zauberer, der schlanke Ritter!<br />
Schad' dass er, statt zum Freiherrn, nur zum Dienstmann<br />
Geboren ist! Ihn würdest du vergöttern!<br />
Rink kommt hinzu, um Abschied zu nehmen. Auch er gibt sich alle Mühe,<br />
den Grafen Jörg von Rechberg zu trennen, es ist alles umsonst, und die<br />
Geschicke müssen sich erfüllen. Rink verabschiedet sich nun von Räzüns,<br />
Anna bittet den Vater, mit ihm nach Baldenstein gehen zu dürfen, bis der<br />
Streit vorüber, und die Bitte wird gewährt.<br />
Jetzt geht es rasch vorwärts. Jörg und sein Schwager entwerfen den Plan, und<br />
Rechberg übernimmt die Ausführung. Mit offener Gewalt ist da nichts zu<br />
machen, darum greift der Macchiavell zur List. Er lügt dem Freiherrn vor, er<br />
wolle zum Antritt seines Amtes Lustbarkeiten geben, Jagden, Feste und<br />
Trinkgelage und sich mit Rink versöhnen, so gibt Räzüns die Erlaubnis zum<br />
freien Durchzug.<br />
Die Volksmänner kennen die Lage und rüsten sich zur Abwehr. In grosser<br />
Versammlung gibt Rink Kunde von dem Plane Jörgs und Rechbergs, und er<br />
wird zum Führer erwählt. Es war hohe Zeit, denn schon meldet ein Hirte,<br />
dass Rechberg mit seinem Schwager gegen Schams im Anzug ist. Die<br />
Männer eilen zum Kampf, Rinks Mutter und Anna gehen zur Kapelle, um für<br />
den Sieg zu beten. Rechberg ist auf Schleichwegen herangekommen, nimmt