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1920-Placidus Plattner - Ein Veteran - Burgenverein Untervaz

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Recht und Freiheit in echt dramatischem Stile, und als solche behalten sie<br />

ihren bleibenden Wert.<br />

Wir haben den "Tell" wieder und wieder gelesen und uns an seiner ewigen<br />

Jugendfrische und seinem unvergänglichen Zauber erlabt und erquickt, aber<br />

auch der "Caldar" und der "Rink" haben uns hohen Genuss und ungetrübte<br />

Freude bereitet.<br />

Je tiefer wir in unsere Materie hineinkommen, desto mehr fühlen wir, wie<br />

unendlich schwer es ist, die Schönheiten eines Dramas den Lesern<br />

vorzuführen, ohne auch gar zu breit und damit lästig zu werden. Bei<br />

Gedichten ist das anders, dort kann man einzelne Stücke als Muster<br />

vorführen, das Schauspiel aber ist ein Ganzes, ein Organismus ein Baum, und<br />

wenn ich schon einige Zweige, Aeste, Blüten, Früchte, sogar das Gerippe<br />

habe, so ist das eben noch nicht der Baum in seiner Vollendung, in seinem<br />

Bilde, seiner Form und Schönheit. <strong>Ein</strong> ganzes Drama können wir aber in den<br />

"Monat-Rosen" nicht zum Abdrucke bringen, drum mögen die Notbehelfe<br />

weiter funktionieren.<br />

Wir kommen zum "Rink von Baldenstein", welcher im Jahr 1888/89<br />

geschrieben wurde und welcher im Jahr 1892 bei Jul. Rich in Chur in zweiter<br />

Auflage erschien. Der "Rink" zeigt uns den Verfasser auf der vollen Höhe<br />

des dichterischen Schaffens nach Aufbau und Durchführung, nach<br />

Charakteristik und Dialog, nach Gedanken fülle und Sprachgewalt.<br />

Die Handlung fällt ins Jahr 1450/51 und schliesst sich eng an den "Caldar"<br />

an, spielt doch der grosse Volksmann auch in diesem Drama wieder eine<br />

bedeutende Rolle und wird zum Opfer in dem Kampf um Recht.<br />

Wir erinnern hier an die Stiftung des "Grauen Bundes". Die Werdenberger<br />

wollten nichts davon wissen und dem Volke keine Freiheiten gewähren. Der<br />

Vater Heinrich war gestorben und hinterliess als Erben die zwei Söhne<br />

Wilhelm und Georg. Dem letztern vermachte der Bistumsverweser und<br />

Fürstbischof von Konstanz, Freiheit von Heven, des Stiftes Lehen, Tomils<br />

und Vatz, die Grafschaft Schams und Rheinwald, mit Land und Leuten,<br />

Burgen und Gerichten. Es geschah das in einer grossen<br />

Notabelnversammlung, durch die die politischen Verhältnisse neu geordnet<br />

werden sollten. An derselben nahmen unter andern noch

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