1920-Placidus Plattner - Ein Veteran - Burgenverein Untervaz

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Und des Todes Macht geschlagen,
Aufersteh'nd am dritten Tag.
"Sie geschah! Er ist gekommen!"
Wie der Sänger es gesungen,
Ging die Sonne, strahlend auf.
Welche Gluten sind erglommen
Ueber an den Alpenriesen!
Lobt den Herrn, ihr Sturmeszungen
Der so herrlich sich erwiesen,
Lob' ihn, Sonn', im Siegeslauf!"
Die Anlage dieser dichterischen Apologie ist fest fixiert, der Aufbau von
durchsichtiger Klarheit, die Sprache von immer gleicher Schönheit
S. 65: und stellenweise von dithyrambischem Schwunge. Nur eine Frage: Sollte
nicht die Wirkung des Gesanges aus dem Osten auf die Sänger von Süd und
Nord etwa in einer oder zwei Schlusstrophen herausgehoben werden? Wir
vermissen einen völligen, befriedigenden Abschluss des Ideenganges. Das
wäre noch zu machen. Sonst ist das Gedicht nach Konzeption und
Entwicklung, nach Inhalt und Form eine Schöpfung von monumentaler
Grösse.
Wir können es uns nicht versagen, zu diesem "Sturmliede" noch eine
Rektifikation anzubringen, Es wurde schon beim Erscheinen als
"phantastische Träumerei" und "zu dunkel" bezeichnet, sei nur dem kleinem
Teil des Publikums verständlich, es sei eine Grille, "Zeiträume von
Jahrtausenden nach ihrer historischen Bedeutung in wenige Strophen
zusammenzuzwängen usw. Wir können diesen Anwürfen und direkten
Kränkungen des Dichters gar nicht beistimmen. Den "Ozean" muss man
studieren, aber es geht bei ernstem Lesen, hingegen das "Sturmlied"
beherrscht man im ersten Gange. Uebrigens darf ein Kritiker nicht übersehen,
dass das Gedicht als "Vereinsaufgabe" verfasst wurde, also zunächst für
Studenten, Akademiker, Gymnasiasten, und diese sollten doch die
geschichtlichen Tatsachen kennen, die im "Sturmlied" berührt werden, und
auch aus dem Katechismus noch so viel wissen, um dem "Gesang aus dem
Osten" folgen zu können. für Kohlenbrenner und Kloakenräumer hat Plattner
allerdings in erster Linie nicht geschrieben. Wie ganz anders als diese