1920-Placidus Plattner - Ein Veteran - Burgenverein Untervaz
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Die Alpennacht.<br />
Tiefes Schweigen rings und Schlummerstille!<br />
Keine Stimme klingt, kein Laut ertönt.<br />
Leise atmend ihren Flor gedehnt.<br />
Ihr nur raget, ew'ge Felsenriesen,<br />
Klar und herrlich in des Aethers Zelt,<br />
Eurer Brust entsteigt geheimes Grüssen<br />
Bei dem Aufblick in die Sternenwelt.<br />
Ihr erzählt Euch von des Ew'gen Ehre,<br />
Rühmt des Weltenherrn Erhabenheit,<br />
Frei aufblickend in die Glutenmeere,<br />
In die Wogen der Unendlichkeit.<br />
Herrlich rollen ihre Harmonien<br />
Ueber Euern Silberhäuptern fort,<br />
Ewig will der Geist zu ihnen fliehen,<br />
Licht will Licht, das ist sein Zauberwort.<br />
Welch ein still geheimnisvolles Walten!<br />
Welch ein Geisterwehen nah und fern!<br />
Keine Qual und keines Kummers Falten,<br />
Firn an Firn nur seh' ich, Stern alt Stern!<br />
Holder <strong>Ein</strong>klang aller Himmelskräfte,<br />
Ewig wundervolles Flammenblühn!<br />
Linder Weihbrunn voll Genesungssäfte,<br />
Die empor uns von der Scholle ziehn!<br />
Wirke fort und heil' des Staubes Wunde,<br />
Süsse Träume spend' und sanfte Rast!<br />
Sterne, leuchtet überm dunkeln Grunde.<br />
Führt zum Licht den müden Erdengast.<br />
Gebt ihm Freiheit von der Wirrnis Qualen,<br />
Freiheit von der Erde dunklem Zwang,<br />
Wahrheit nach der Täuschung bittern Schalen,<br />
Schlummer, wenn ein Leben er durchrang.