1920-Placidus Plattner - Ein Veteran - Burgenverein Untervaz
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Jenny gibt diesem Gedichte die Bezeichnung "tief". Wir sagen: Es ist sehr<br />
tief, und man muss dieses Stück drei und viermal oder noch mehr lesen,<br />
wenn man es ganz verstehen will, besonders der erste Teil ist nicht leicht zu<br />
konstruieren. Der Dichter schildert, Wie der Ozean nach der Schöpfung<br />
immer weiter und weiter zog.<br />
"Donnernd drang von Süd und Norden<br />
Sturmgesang und Kampfestoben<br />
An die Felsen rings heran"<br />
Seine Wogen, Löwenhorden,<br />
Deren Mähnen wild erhoben,<br />
Trieb der stolze Ozean."<br />
In der Alpen Zauberarme zog es den Gewaltigen rastlos fort, durch Iberiens<br />
Felsentor, er umbraust die Apenninen und er stürmt nach Tänaron, fort zum<br />
Athos, zu des Ida wald'gen Hängen, dann zum Kaukasus hinan, rastlos<br />
vorwärts drängt's den Mächtigen hinein. Abend wird's, nun wird der<br />
Gewaltige müde und<br />
"Träumt von Völkern, die sich trennen<br />
An dem fernen Ararate<br />
Um die stolze Babylon.<br />
Diese zieh'n, wo Wüsten brennen,<br />
Jene fort, durch Steppenpfade,<br />
Meerwärts trachtet Japhet's Sohn."<br />
Träumt von Kämpfen und Völkerschaften, von Perserschiffen, die nachdem<br />
Athos segeln.<br />
Und ihm ist's, als säh' im Westen<br />
Er ein Felseneiland ragen,<br />
Und darauf ein Königshaupt,<br />
Düster blickend nach den Resten<br />
Seines Weltheers, das, geschlagen,<br />
An der Freiheit Wunder glaubt.<br />
Was dem Alten sonst sich zeigte<br />
Durch des Traumes offne Pforten,<br />
Das tun tausend Bücher kund.<br />
Segnend sich der Weltgeist neigte,<br />
Auf die Völker aller Orten,