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1920-Placidus Plattner - Ein Veteran - Burgenverein Untervaz

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- 19 -<br />

Gertrud tritt in den Hintergrund und belauscht nun das Zwiegespräch<br />

zwischen Werner und Schlupf, die angekommen. Der harte Kampf mit den<br />

Rittern ist aus, nun soll der Kampf um Margaretha beginnen. Der Schuft<br />

Schlupf hetzt seinen Meister, und sie gehen sofort ab auf die Burg, wo die<br />

Tochter bei ihrem verwundeten Vater wacht. In einem prächtigen Dialog<br />

beginnt nun die Auseinandersetzung zwischen Werner und Margaretha.<br />

Mitten im scharfen Gespräche tritt Ulrich ein und das Geschick ist<br />

entschieden, Werner knirscht nun an der Kette und<br />

"Das Recht, die Wahrheit und die Liebe siegt<br />

Und macht der Hölle finstre Kunst zuschanden."<br />

Der Hauptmann Steiner bringt noch Kunde von Rudolfs Sieg über Ottokar<br />

von Böhmen und übergibt Wikard den Freibrief des Kaisers:<br />

"In Zukunft führen Bürger hier das Amt,<br />

Die Zeit der fremden Junker ist vorbei."<br />

S. 16: Der Sieger gibt den Brief zurück und schliesst:<br />

"So seid uns alle tausendmal willkommen!<br />

Ihr sorgt nun für das Wohl der Vaterstadt,<br />

Mit deren Drängern ich den Kampf begonnen,<br />

Und ausgefochten, wie die Not gebot.<br />

Wohlan zum Rathaus nun, vor die Gemeinde<br />

Und dann zur Trauung und zu Festgelagen"!<br />

Wir haben den "Wikard" etwas ausführlicher skizziert, um wenigstens<br />

einigermassen einen <strong>Ein</strong>blick zu gewähren in den Gang der Handlung. Und<br />

das Stück hat Handlung, viel Handlung, und sie ist reich gegliedert in<br />

Aufzügen und Szenen, aber die Teile sind nicht locker und äusserlich<br />

aneinandergereiht, sondern hängen fest zusammen, entwickeln sich<br />

naturnotwendig aus den Charakteren' und der ganzen Situation. Es fehlt kein<br />

Glied und keines ist überflüssig, das Ganze ist nicht eine Kette, sondern ein<br />

Organismus, hat nicht nur Leib, äussere Gestalt, sondern auch Seele, wie die<br />

Personen Geist und Leben haben. Und wie scharf und bestimmt sind die<br />

Gestalten umrissen und gezeichnet, die hier über die "Bretter" schreiten! Die<br />

Junker in ihrem Stolz und Uebermut, der Elsener in seinem echten,<br />

schlichten, ernsten Bürgersinne, die Agnes, die gute, besorgte Mutter, der<br />

Schlupf, ein ganz geriebener Kerl, aber jeder Zoll ein Schuft und Gauner, der

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