1920-Placidus Plattner - Ein Veteran - Burgenverein Untervaz
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"Dedual in Mailand ist der Ansicht, man sollte im Blatte die wichtigsten<br />
Vereinsnachrichten nicht ganz vergessen, und zwar sowohl in betreff der<br />
Ehrenmitglieder als der Aktiven, die sich nicht selten die Prärogative zu<br />
nehmen scheinen, sich das ganze Jahr hindurch in Vereinssachen so ziemlich<br />
passiv zu verhalten. Die Ehrenmitglieder aus dem Prokrustesbette ihrer<br />
beruflichen Praxis in das Leben und Streben des Vereins hineinzuziehen, das<br />
kann nur durch das Vereinsorgan gelingen) und sollten auch manche durch<br />
das jugendliche Feuer nicht mehr zu beleben sein, so kann das Studium der<br />
Petrefaktenkunde an so ausgezeichneten Exemplaren die strebende Nachwelt<br />
nur fördern und belehren."<br />
So Pl. <strong>Plattner</strong> in seiner Prager Korrespondenz vom 21. Mai 1857. Was er<br />
schrieb, hat heute noch Geltung und sollte von allen Aktiv- und<br />
Ehrenmitgliedern sehr beherzigt werden. Die Prager Epistel war ein<br />
Musterbrief nach Inhalt und Form, geistvoll, gedankenreich, ein Prachtstück<br />
nach Kraft, Frische und Schwung der Sprache, überhaupt eine<br />
Korrespondenz (nicht ein Artikel), wie wir seither in den "Monat-Rosen"<br />
keine mehr gelesen. Wir sprechen ausdrücklich nur für unsere Person, wer es<br />
anders weiss, möge sich melden! Interessant ist es schon, dass<br />
S. 07: <strong>Plattner</strong> in betreff der "Monat-Rosen" und speziell ihrer Beziehung zu den<br />
Ehrenmitgliedern den ganz gleichen Standpunkt vertritt, wie in der Nummer<br />
vom Mai 1919 der "Protest" aus der östlichen Schweiz. Wir gehen nun in<br />
unserer literarischen Skizze weiter. Nachdem der Student "Philister"<br />
geworden, fanden die reichen Kenntnisse bald ihre Verwertung. Wir wollen<br />
nun zuerst den Rahmen zeichnen, innerhalb welchem die ausserordentlich<br />
rege Tätigkeit sich entfalten musste.<br />
Im Jahre 1859 kam <strong>Plattner</strong> als Professor nach Schwyz, 1860/61 wirkte er in<br />
gleicher Eigenschaft in Altstätten, 1862/63 in Zug, wo er Rektor der<br />
Kantonsschule wurde, von 1864-1870 in Chur als Professor und Vizerektor<br />
ebenfalls der Kantonsschule. Auch in der Politik traf <strong>Plattner</strong> schon früh auf,<br />
von 1859-1906 gehörte er dem Grossen Rate von Graubünden an, war öfter<br />
dessen Präsident, wurde 1873 und 1876 Regierungsstatthalter, 1877, 1878<br />
und 1884-1887 Regierungsrat, 1886 Präsident der Behörde, ferner gehörte er<br />
an dem Erziehungsrate, der Standeskommission, der<br />
Geschäftsprüfungskommission, als Suppleant dem Kantonsgerichte, dem