1920-Placidus Plattner - Ein Veteran - Burgenverein Untervaz
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Oder mag in dir ein Ahnen sein<br />
Künft'ger Frühlingswonnen?<br />
Wieder Greis im Tode ahnt den Schein<br />
Ew'ger Geistersonnen?<br />
War, der Frühling hell und blütenvoll<br />
Und der Herbst voll Trauben,<br />
Nun, dann kann man scheiden, wie man soll,<br />
Voller Lieb' und Glauben.<br />
Und noch das<br />
Abendlied.<br />
In Dämmerung hüllend seine Pracht<br />
Wandelt ernst der Herr nun durch den Himmel<br />
Zündet an der Sterne Glanzgewimmel<br />
In stiller Nacht.<br />
"O tu' nichts Böses bei der Nacht",<br />
Ruft's herab von all den Sternenchören<br />
"Wähne nicht, du könn'st den Herrn betören,<br />
Sein Auge wacht"<br />
"Ihr lieben Armen, gute Nacht!<br />
Werft von Herzen weg des Tages Sorgen<br />
Denkt nicht nach, was essen wir am Morgen,<br />
Es ist bedacht."<br />
Wer Himmelslichter angefacht.<br />
Wer sie nähret, dass sie nicht erlischen,<br />
Der kann auch sein hungernd Kind erfrischen,<br />
Drum gute Nacht!"<br />
Wie lieb und gut dieses fein und zart gestimmte Abendlied, wie ernst und<br />
doch wieder von Vertrauen und Trost! So noch andere Gedichte, aber<br />
wahrhaft grossartig "Not und Trost des Lebens", von dem wir blos die<br />
Schlusstrophen hersetzen, wie gemacht für unsere Zeit:<br />
"Trennt euch dann ewig dunkles Grollen<br />
Seit Zwietracht euch und Rache schlug?