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1920-Placidus Plattner - Ein Veteran - Burgenverein Untervaz

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Lyriker, er beherrscht alle Formen und verfügt über alle Register der<br />

Sprache, von dem weichen, zarten Hauche der Wehmut und Sehnsucht bis<br />

zum rollenden Donner des Zornes und der Überschäumenden Kraft und bis<br />

zum majestätischen Brausen des Pathos. Leset nur nach und leset nur laut<br />

und sagt uns dann, ob wir übertrieben haben! <strong>Plattner</strong> ist ein Dichter, ein<br />

begnadeter Dichter und als Sänger der Alpen, in bezug auf Kraft und<br />

Schwung, bis jetzt nicht übertroffen.<br />

Und nun: Wer und wie viele unserer alten und jungen Freunde haben diesen<br />

Meister des Liedes überhaupt nur gekannt, trotzdem er seit 66 Jahren (1854)<br />

dem Vereine angehört, seine schönsten Weisen zuerst in den "Monat-Rosen"<br />

ertönen liess und seine drei trefflichen Söhne unserem Bunde zugeführt hat<br />

und alle, Vater und Söhne, demselben treu geblieben sind!!! Wer hat das<br />

gewusst, sich darum bekümmert und die literarischen Schätze gewürdigt? Die<br />

Zahl dieser Kenner und Verehrer ist vielleicht selbst in Bünden nur gering.<br />

Darum haben wir uns an die Arbeit gemacht, um ein Unrecht zu sühnen und<br />

keinen Undank auf uns ruhen zu lassen. Wir haben schon vor beinahe 60<br />

Jahren an den <strong>Plattner</strong>'schen Liedern uns erfreut, und bei unserem "Franz<br />

Furger" reifte in uns der Gedanke, auch dem kongenialen Landsmann Pl.<br />

<strong>Plattner</strong> einmal im Vereinsorgan Gerechtigkeit widerfahren zu lassen. Es ist<br />

vielfach nicht Schnödigkeit, sondern nur Gedankenlosigkeit, wie wir an so<br />

viel Grossem und Schönem in unserem Vereine ohne Beachtung<br />

vorbeigehen. So schwindet dann die Begeisterung, das Interesse am Bunde,<br />

die Ideale rücken in weite und weitere und zuletzt in nebelhafte Fernen, und<br />

die Blasiertheit legt sich bleiern auf das Sektions- und Vereinsleben. So ist<br />

es, ihr lieben Freunde, und dagegen hilft kein Protestieren mit oder ohne<br />

grosse Geste! Durchgeht die Jahrgänge der ,,Monat-Rosen", und Ihr werdet<br />

uns Recht geben! Und die "Monat-Rosen", speziell die Korrespondenzen,<br />

sind doch gewiss der Gradmesser für die Pulse des Vereinslebens.<br />

Wir wollten nun einmal einen "Alten" vorführen in seinem Charakter, in<br />

seiner Tätigkeit, in seinem Schaffen für das Schöne und Wahre, und ein<br />

solcher ist eben der Jubilar am Fusse des Calanda. <strong>Ein</strong> prächtiger Dichter von<br />

Gottes Gnaden und nebenbei noch ein bedeutender<br />

S. 70: Politiker, Administrator und Magistrat. Die Dichtergestalt haben wir in<br />

weiten Umrissen vorzuführen gesucht, mögen sich recht viele an dieser

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