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1920-Placidus Plattner - Ein Veteran - Burgenverein Untervaz

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Wo Gebirg und Meer im Bund.<br />

Diesen Schlussgedanken hob der Verfasser selber durch Sperrschrift hervor.<br />

Ozean und Alpen - diese gewaltigsten Erscheinungen auf der Erdoberfläche<br />

im Bunde bringen den Völkern Segen. Und dieser Bund, dieses<br />

Zusammenstreben feiert der Dichter in grossartigem. Pathos.<br />

Das bedeutendste Produkt der <strong>Plattner</strong>'schen Lyrik ist das "Sturmlied auf dem<br />

Gotthard", gedichtet in Prag 1857 als Vereinsaufgabe und erschienen in den<br />

"Monatrosen", Jahrgang 1857, Nr. 10, Sammlung der Gedichte anderletzte<br />

Nummer. Zuerst einige Aeusserlichkeiten.<br />

S. 63: Es zerfällt in eine <strong>Ein</strong>leitung und drei Teile und hat im ganzen 37 achtzeilige<br />

Strophen. Die Reimkonstruktion, die Reihenfolge der Reime ist sehr<br />

kompliziert und selbstverständlich mit Absicht so gewählt. Der Dichter hat<br />

da seine formale Kunst gezeigt. Wir wollen aber nicht verhehlen, dass die<br />

Dichtung dadurch nicht gewonnen hat. Die Töne liegen zu weit auseinander,<br />

und dadurch geht ein erheblicher Teil der schönen Klangwirkung verloren.<br />

Zu verbessern ist jetzt aber nichts mehr, es müsste zu viel verändert werden.<br />

Die Sprache ist durchwegs edel, vornehm, frisch und gewandt, bilderreich,<br />

glänzend und von herrlichem Flusse. Nun aber der Inhalt.<br />

Dr. Jenny bezeichnet das "Sturmlied" als "eine eigenartige Apotheose des<br />

Sieges der Lehre Jesu". Wir möchten. diese Charakteristik nicht rundweg<br />

ablehnen, finden aber, sie sei nicht scharf genug, richtiger scheint uns zu<br />

sagen, die Dichtung sei eine Apologie des Christentums, aus dessen Gehalt<br />

und der Weltgeschichte geschöpft. Wir bringen zunächst die <strong>Ein</strong>leitung:<br />

"Durch des Gotthards tiefe Schlünde,<br />

Wo die starren Gipfel ragen<br />

Auf der Mark von Nord und Süd,<br />

Wo der Felsen rauhe Winde<br />

Kühn vier wilde Flüsse sprengen:<br />

Scholl in dunkeln Schicksalstagen<br />

Mit des Donners vollen Klängen<br />

<strong>Ein</strong>st der Stürme Zauberlied,<br />

Denn: die Nordsbraut kam von Norden<br />

Aus des Polmeers Eispalästen

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