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1920-Placidus Plattner - Ein Veteran - Burgenverein Untervaz

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Der "Johann Caldar" wurde 1852/53 in Disentis entworfen, in Prag<br />

umgearbeitet, in Schwyz nochmals gefeilt und dem Druck übergeben 1859,<br />

bei Benziger in <strong>Ein</strong>siedeln. Auch durch dieses Drama weht der Hauch der<br />

Freiheit, das Volk und seine Führer wollen den Druck der Ritter und Vögte<br />

nicht länger dulden, sie erheben sich, setzen der Gewalt Gewalt entgegen und<br />

einigen sich zuletzt zum "Grauen Bunde" bei dem Ahorn in Truns (1423/24).<br />

Die Vögte schalten und walten brutal in den Talschaften, und Wegelagerer<br />

machen die Strassen und Wege unsicher. Wackere Männer treffen sich in<br />

einer einsamen Sennhütte auf dem Berge und geben sich das Wort, den<br />

unerträglichen Druck zu brechen und dafür in allen Tälern Genossen zu<br />

werben, besonders auch den Johann Caldar in Schams. Er hat des Vogtes<br />

Rosse, die auf seinem Acker weideten, erschlagen und wird dafür in das<br />

Verliess der Burg Fardün geworfen. Es gelingt aber dem Abte von Disentis,<br />

den Gefesselten zu befreien, nicht durch gute Worte, sondern durch ein hohes<br />

Lösegeld, das war dem Vogt die Hauptsache.<br />

Nun kommen die Vertrauensmänner in einer stürmischen Nacht beim Ahorn<br />

in Truns zusammen, um das weitere Vorgehen zu besprechen. Abt Pontaning<br />

beherrscht die Diskussion, mahnt in ernsten und bewegten Worten von der<br />

Revolution ab und rät zu einem friedlichen Vorgehen, zu einem Bündnis mit<br />

den Grafen und Freiherren, alle stimmen zu, und die Vertrauensmänner<br />

werden gewählt. Sie gehen auf die Schlösser, werden gut aufgenommen und<br />

haben Erfolg, nur Graf Heinrich von Werdenberg-Sargans lehnt trotzig ab<br />

und will die Bauern in Knechtschaft halten. Die Knappen stehen schon vor<br />

der Kirche in Andeer und wollen die mutigsten Männer zwingen, aus einem<br />

Trog zu essen und so dem<br />

S. 18: Graf zu huldigen. Der Vogt erscheint vor Caldars Haus, wo auf dem Platz ein<br />

Mahl bereitet ist für Gäste. Er spuckt auf's Gericht, aufschreiend:<br />

"Da friss, Trotzkopf, und lern' den Graf erst kennen!<br />

Die Tochter führst du mir zur Burg hinauf,<br />

Das Brautbett steht auf Bärenburg gerüstet.<br />

Die Habe wird dir aus dem Stall geführt!<br />

Als Bettler sollst von Tür zu Tür du wandern,<br />

Ich werde meine Hunde auf dich hetzen,<br />

Wenn hungernd um ein Stückchen Brot du flehst!

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