1920-Placidus Plattner - Ein Veteran - Burgenverein Untervaz

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Sind es des Aethers lichte Geister,
Die durch die dunkeln Zweige gehn?
Haucht irgendwo der Weltenmeister
Den Odem drüber ungesehn?
Es fasst das Herz ein tief Erbeben,
Es schwillt voll Wonne meine Brust,
Der Wald erzählt sein tiefstes Leben,
Er teilt der Menschen Leid und Lust.
Des jungen Herzens erste Schläge
Vier Tannenbrettchen hören sie,
Und auf des Lebens dunkelm Wege
Verlässt der Baum den Menschen nie.
Erfreut der heil'ge Christ die Kleinen
Mit seiner Gaben goldnem Schein,
Da muss der Tannenbaum erscheinen,
Der liebe Christbaum muss er sein.
Jüngst zog es mich zum düstern Walde,
Es war das Herz so froh, so voll,
Ich träumt' und plauderte und balde
Er rauschend mir entgegenschwoll.
Er wachte auf und rauschte wieder,
Die Zweige flüsterten so hold,
Die Vöglein sangen süsse Lieder,
Die Wipfel küsst' der Sonne Gold.
Und hinter jedem Stamme winkte
Ein Wunderknabe hell und mild,
Aus jeder klaren Quelle blinkte
Ein süsses, träumerisches Bild.
Es plauderten die grünen Moose,
Sie waren holder Märchen voll,
Und an dem Strauch die wilde Rose
Voll süsser Düfte träumend schwoll.