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Nichtlineare Methoden zur Quantifizierung von Abhängigkeiten und ...

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5.5. NACHWEIS VON KOPPLUNG MITTELS ZUWÄCHSEN 97<br />

T (X ti+1 − X ti |(X ti − X ti−1 ) (k) , Y ti+1 −τ − Y ti −τ) als Funktion der Zeitverzögerung<br />

τ ≥ 0 betrachtet werden, wobei wegen der angenommenen kausalen Kopplung<br />

nur nichtnegative τ berücksichtigt werden müssen. Ist diese Transferentropie für<br />

ein τ ≥ 0 signifikant <strong>von</strong> Null verschieden, so hat mindestens einer der Zuwachs<br />

Y ti+1 −τ − Y ti −τ einen direkten Einfluß auf X ti+1 − X ti , das heißt ein Kopplung <strong>von</strong><br />

Y nach X liegt vor. Ist hingegen T (X ti+1 −X ti |(X ti −X ti−1 ) (k) , Y ti+1 −τ −Y ti −τ) = 0<br />

für alle τ ≥ 0, so kann keine Kopplung nachgewiesen werden.<br />

Während für den Nachweis der Abhängigkeit beider Prozesse <strong>von</strong>einander die<br />

gegenseitige Information M(X ti − X ti−1 , Y sj − Y sj−1 ) auf einen 2-dimensionalen<br />

Zustandsraum geschätzt werden musste, muss für die Transferentropie mindestens<br />

ein 3-dimensionaler Zustandsraum berücksichtigt werden. Dies führt dazu,<br />

dass statistische Fluktuationen bei der Berechnung der Transferentropie sehr viel<br />

größer sein werden als bei der gegenseitigen Information. Somit werden für den<br />

Nachweis der Kopplung im Allgmeinen deutlich längere Zeitreihen benötigt als<br />

zum Nachweis der gegenseitigen Abhängigkeit.<br />

Beispiel: Gekoppelte Hindmarsh-Rose-Oszillatoren. Im Folgenden wird<br />

an dem in Absch. 5.4.1 eingeführten Beispielsystem <strong>von</strong> gekoppelten Hindmarsh-<br />

Rose-Oszillatoren gezeigt, wie mit Hilfe der Transferentropie das System auf<br />

Kopplung untersucht werden kann, indem die Zuwächse betrachtet werden.<br />

Hierzu wurde dieses System unter Verwendung der selben Parameter wie in<br />

Absch. 5.4.1 für 1 000 000 Zeiteinheiten gelöst. Solch lange Zeitreihen waren diesmal<br />

notwendig, um die statistischen Fluktuationen beim Schätzen der Übergangsverteilungen<br />

auf einem ausreichend kleinen Niveau zu halten, da hier Zustandsräume<br />

mit bis zu 12 Dimensionen betrachtet werden. Weiterhin wurden<br />

nichtüberlappende, äquidistante Zeitfenster verwendet, das heißt t i = s i = ∆ i,<br />

t i −t i−1 = ∆ für alle i, wobei ∆ = 20 gewählt wurde. Somit enthält jeder Zuwachs<br />

bis zu 2, vereinzelnt auch 3 Ereignisse.<br />

Zunächst wird für den Kopplungsparameter g = 0.3 der Einfluss, den der<br />

Zuwachs X ti+1 −τ − X ti −τ, τ ≥ 0, auf Y ti+1 − Y ti hat, untersucht. Hierzu wird für<br />

l = 1, . . . , 10 die Transferentropie T (Y ti+1 − Y ti |(Y ti − Y ti−1 ) (l) , X ti+1 −τ − X ti −τ)<br />

als Funktion der Zeitverzögerung τ ≥ 0 berechnet. Aufgr<strong>und</strong> <strong>von</strong> Kausalität werden<br />

hier nur nichtnegative Zeitverzögerungen betrachtet. Wie in Abb. 5.14 zu<br />

sehen ist, zeigt die Transferentropie für l = 1 eine temporale Struktur im Bereich<br />

τ = 0, . . . , 250. Für große τ fallen die Werte der Transferentropie innerhalb statistischer<br />

Fluktuationen auf einen kleinen positiven Wert ab. Da die Korrelationen<br />

innerhalb der Dynamik des Systems mit der Zeit abnehmen, stellt dieser Wert<br />

den positiven Bias des Schätzers dar.<br />

Werden weitere Zuwächse aus der Vergangenheit <strong>von</strong> Y berücksichtigt, so<br />

nimmt die Ausprägung der temporalen Strukturen ab, da jetzt die indirekte Einflussnahme<br />

der Zuwächse X ti+1 −τ − X ti −τ auf den Zuwachs Y ti+1 − Y ti stärker<br />

unterb<strong>und</strong>en wird. Aufgr<strong>und</strong> des ebenfalls steigenden Biases ist eine direkte Ein-

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