25.12.2013 Aufrufe

Nichtlineare Methoden zur Quantifizierung von Abhängigkeiten und ...

Nichtlineare Methoden zur Quantifizierung von Abhängigkeiten und ...

Nichtlineare Methoden zur Quantifizierung von Abhängigkeiten und ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

78 KAPITEL 5. PUNKTPROZESSE<br />

wobei vorausgesetzt wird, dass dieser Grenzwert existiert. Dies ist für die meisten<br />

physikalischen Systeme der Fall. Im Zusammenhang mit der Untersuchung <strong>von</strong><br />

Neuronen wird die Ereignisrate auch Spikedichtefunktion genannt.<br />

Offensichtlich kann bei gegebener Ereignisrate m(t) die mittlere Anzahl der<br />

Ereignisse im Intervall (s, t] mittels Integration berechnet werden,<br />

M((s, t]) =<br />

∫ t<br />

s<br />

m(t ′ ) dt ′ .<br />

Ist N ein Punktprozess mit stationär verteilten Zuwächsen, so folgt unmittelbar<br />

M((s, t]) = M((0, t − s]) , ∀0 ≤ s < t , (5.11)<br />

das 1. Moment hängt demnach nur <strong>von</strong> der Zeitdifferenz t − s. Bildet man für<br />

die 1. Momente M((t − τ, t]) = M((s − τ, s]) den Grenzübergang τ → 0 + , so<br />

folgt aus Gl. (5.10) unmittelbar m(t) = m(s). Somit ist die Ereignisrate eines<br />

Punktprozesses mit stationär verteilten Zuwächsen eine Konstante, m(t) = m 0<br />

für alle t ≥ 0.<br />

Zeitliche Korrelationen innerhalb eines Punktprozesses, also die Häufigkeiten,<br />

mit denen ein Ereignis im Zeitintervall (s 1 , t 1 ], ein weiteres im Intervall (s 2 , t 2 ]<br />

usw. vorkommt, können mit Momenten höherer Ordnung beschrieben werden. So<br />

gibt<br />

M((s 1 , t 1 ] × . . . × (s l , t l ]) = E [(N t1 − N s1 ) · . . . · (N tl − N sl )] (5.12)<br />

die mittlere Anzahl der Ereignistupel (T k1 (ω), . . . , T kl (ω)) an, bei denen<br />

T k1 (ω) in (s 1 , t 1 ] fällt, T k2 (ω) in (s 2 , t 2 ], . . . <strong>und</strong> T kl (ω) in (s l , t l ]<br />

[Daley & Vere-Jones (1972)].<br />

Die Rate m(t 1 , . . . , t l ), mit der diese Tupel pro Zeiteinheiten auftreten, ist<br />

durch die Dichte dieser Momente gegeben, das heißt<br />

M((s 1 , t 1 ] × . . . × (s l , t l ]) =<br />

∫ t 1<br />

s 1<br />

· · ·<br />

∫ t l<br />

s l<br />

m(t ′ 1 , . . . , t′ l ) dt′ 1 · · · dt′ l .<br />

Auch hier gilt, dass für Punktprozesse mit stationär verteilten Zuwächsen die<br />

Momente höherer Ordnung nur <strong>von</strong> den Intervallbreiten abhängen <strong>und</strong> dass deren<br />

Dichten Konstante sind.<br />

Beispiel: radioaktiver Zerfall. Der radioaktive Zerfall einen nichtstationären<br />

Punktprozess dar. Die mittlere Anzahl der noch nicht zerfallenen,<br />

instabilen Isotope ist durch N isotop (t) = N isotop (0) e −λ t gegeben, wobei λ die Zerfallskonstante<br />

ist. Die Ereignisrate (Zerfallsrate) lautet m(t) = λ N isotop (t) =<br />

N isotop (0) λ e −λ t . Hieraus folgt für die mittlere Anzahl <strong>von</strong> Zerfallsprozessen<br />

E[N t ] = M((0, t]) = N isotop (0) (1 − e −λ t ).

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!