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Nichtlineare Methoden zur Quantifizierung von Abhängigkeiten und ...

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5.3. GEKOPPELTE PUNKTPROZESSE 79<br />

Beispiel: Poisson-Prozess. Durch einfaches Integrieren mit der in Gl. (5.8)<br />

gegebenen Verteilung folgt für das 1. Moment eines Poisonprozesses<br />

M((s, t]) = E [N t − N s ] = α (t − s)<br />

<strong>und</strong> somit, dass die Ereignisrate durch den Paramter α gegeben ist, m(0) = α.<br />

Desweiteren ist M((s, t] × (s, t]) = E [(N t − N s ) 2 ] = α 2 (t − s) 2 + α (t − s). Somit<br />

folgt für die Varianz der Zuwächse eines Poisson-Prozesses:<br />

Var [N t − N s ] = E [ (N t − N s − E [N t − N s ]) 2] = α (t − s) .<br />

Leider erweist sich das Schätzen der Ereignisrate aus Beobachtungen häufig<br />

als sehr schwierig, insbesondere wenn nur eine Realisierung (Messreihe) vorliegt.<br />

Denn der Grenzübergang in Gl. (5.10) würde zu einer Funktion führen, die nur die<br />

Werte 0 <strong>und</strong> ∞ annimmt. Folglich ist man auf ein endliches Zeitfenster ∆ > 0 angewiesen,<br />

um m(t) schätzen zu können, zum Beispiel mit m(t) ≈ (N t − N t−∆ )/∆.<br />

Andererseits kann m(t) auch zeitabhängig sein, wie beim radioaktiven Zerfall.<br />

Dementsprechend darf ∆ auch nicht zu groß angenommen werden, um noch eine<br />

gute Approximation für m(t) zu erhalten. Aber ohne weiteres Wissen über den<br />

vorliegenden Prozess ist es häufig nicht möglich, das Zeitfenster entsprechend zu<br />

wählen. Somit bleibt in den meisten Fällen die Untersuchung <strong>von</strong> Punktprozessen<br />

auf eine festgelegte Zeitskala <strong>und</strong> damit auf die Momente beschränkt, es sei denn,<br />

die Zuwächse des Punktprozesses sind stationär verteilt.<br />

5.3 Gekoppelte Punktprozesse<br />

Werden zwei Punktprozesse gleichzeitig beobachtet, so stellt sich häufig die Frage,<br />

ob die beiden Prozesse <strong>von</strong>einander abhängen. In diesem <strong>und</strong> in den folgenden<br />

Abschnitten soll auf diese Fragestellung näher eingegangen werden. Insbesondere<br />

werden verschiedene <strong>Methoden</strong> vorgestellt, mit denen eine Abhängigkeit <strong>und</strong> eine<br />

Kopplung zwischen Punktprozessen nachgewiesen werden kann.<br />

Hierzu seien X = (X t ) t≥0 <strong>und</strong> Y = (Y t ) t≥0 zwei Punktprozesse, deren Ereigniszeiten<br />

durch die Zufallsvariablen T k bzw. S k , k ∈ N 0 gegeben sind. Koppelt Y<br />

in X, so wird im Allgemeinen die Wahrscheinlichkeit, dass das nächste Ereignis<br />

<strong>von</strong> X zum Zeitpunkt T k+1 = t k+1 eintritt, eine Funktion aller Ereignisse <strong>von</strong> X<br />

<strong>und</strong> Y sein, die zuvor aufgetreten sind:<br />

P {T k+1 = t k+1 } = F[t k+1 , T k = t k , . . . , S jk+1 −1 = s k , . . .] , (5.13)<br />

mit j k+1 (ω) = min{l ∈ N 0 : S l (ω) ≥ T k+1 (ω)}, siehe Abb. 5.4. Der Index j k+1 (ω)<br />

gibt hierbei das nächste Ereignis <strong>von</strong> Y an, das dem (k + 1)-ten Ereignis <strong>von</strong><br />

X <strong>zur</strong> Zeit T k+1 (ω) folgt. Dementsprechend ist S jk+1 (ω)−1(ω) der Zeitpunkt des

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