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Nichtlineare Methoden zur Quantifizierung von Abhängigkeiten und ...

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3.4. PARAMETRISCHE VERTEILUNGEN 43<br />

sehr rechenintensiv, denn das Gitter der Partitionierung muss fein genug sein,<br />

um die Strukturen der Verteilung noch auflösen zu können. Dies hat <strong>zur</strong> Folge,<br />

dass viele Partitionselemente nur noch sehr wenige Punkte enthalten.<br />

Eine alternative Methode stellen adaptive Partitionen dar. Hierbei werden<br />

nur jene Quader weiter zerlegt, die in einem lokalen Gebiet des Zustandsraumes<br />

liegen, wo eine statistisch signifikante Substruktur vorhanden ist. Solch ein Algorithmus,<br />

bei dem die Quader rekursiv in jeder Dimension des Zustandsraums<br />

aufgespalten werden, wurde bereits <strong>von</strong> Fraser & Swinney (1986) vorgestellt. Eine<br />

Variante ist in [Schreiber (1990)] beschrieben. Kürzlich wurde <strong>von</strong> Darbellay<br />

(1999) ein ähnlicher Algorithmus publiziert, welcher die Quader gleichzeitig entlang<br />

aller Koordinatenachsen zerlegt. Hierdurch wird ein Symmetriebruch, den<br />

die gegenseitige Information in den zuvor erwähnten <strong>Methoden</strong> beim Vertauschen<br />

der Argumente erfährt, vermieden. Als Abbruchkriterium wird ein χ 2 -Test<br />

auf Unabhängigkeit angewandt. Auf Konvergenz wird hingegen nicht getestet, so<br />

dass sich hier eine Fehlerquelle auftut, wenn die exakten Werte benötigt werden.<br />

Da die gegenseitige Information bei den adaptiven Verfahren monoton steigt, mag<br />

dies bei ihr nicht problematisch sein, bei der Transferentropie hingegen wohl. Daher<br />

wurde <strong>von</strong> einer Modifikation der adaptiven Algorithmen <strong>zur</strong> Berechnung der<br />

Transferentropie Abstand genommen.<br />

Ein weiteres Problem bei der Schätzung der Dichten auf Partitionen ist ein<br />

zusätzlicher Bias, der durch serielle Korrelationen entstehen kann, wenn die Punkte<br />

in den Quadern gezählt werden. Eine detailierte Diskussion dieser Problematik<br />

ist in [Kantz & Schreiber (1997)] zu finden. Das einzig bekannte Korrekturverfahren<br />

besteht darin, nur solche Punkte in die Partitionselemente einzusortieren,<br />

die in der Zeit dekorreliert sind, wofür allerdings eine enorme Menge an Daten<br />

benötigt wird. Kernschätzer, die später noch vorgestellt werden, bieten eine viel<br />

ökonomischere Lösung.<br />

Falls nur ein Test auf Abhängigkeit <strong>von</strong> X t <strong>und</strong> Y s gewünscht ist, so ist es<br />

wegen der monotonen Konvergenz der gegenseitigen Information ausreichend,<br />

wenn für eine beliebige Partition gezeigt werden kann, dass M I (X i , Y j ) > 0<br />

innerhalb statistischer Fluktuationen ist. Eine einfache Partition hierfür kann<br />

beispielsweise erzeugt werden, indem der Zustandraum in jeder Dimension in<br />

genau zwei Intervalle aufgeteilt wird. Für einen statistischen Test kann die<br />

in [Darbellay (1999)] hergeleitete Fehlerformel oder ein Test mit Surrogaten<br />

[Schreiber & Schmitz (2000a)] verwendet werden.<br />

3.4 Parametrische Verteilungen<br />

Gehört die Verteilung des Prozesses (X, Y ) zu einer Familie <strong>von</strong> Verteilungen,<br />

die durch spezifische Parameter festgelegt sind, so reicht es aus, diese Parameter<br />

für das konkrete System zu schätzen, um die gegenseitige Information oder<br />

Transferentropie zu berechnen. Für beliebige parametrische Verteilungen sind

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