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Nichtlineare Methoden zur Quantifizierung von Abhängigkeiten und ...

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3.6. KERNSCHÄTZER FÜR DICHTEN 49<br />

Häufig kann ein Experiment nur einmal beobachtet werden. Wie bereits in<br />

Absch. 3.1 erläutert wurde, können aus diesem einen Experiment ω 1 weitere Realisierungen<br />

durch Zeitverschiebung geschaffen werden, sofern der (d-dimensionale)<br />

Prozess X stationär ist, das heißt es wird x i (n) ≡ X i (ω n ) = X n (ω 1 ) ≡ x n gesetzt.<br />

Dementsprechend erfolgt die Mittelung in Gl. (3.30) sowie in Gl. (3.34) –<br />

(3.37) nicht mehr über Beobachtungen, sondern über die Zeit. Aufgr<strong>und</strong> serieller<br />

Korrelationen innerhalb der Zeitreihe entsteht allerdings ein Bias, so dass die<br />

Kernschätzer im Limes nicht mehr erwartungstreu sind. Diese Problematik wurde<br />

bereits im Zusammenhang mit dem Schätzen <strong>von</strong> fraktalen Dimensionen <strong>von</strong><br />

Theiler (1986) diskutiert. Deshalb müssen die Kernschätzer diesbezüglich korrigiert<br />

werden. Das <strong>von</strong> Theiler (1986) vorgeschlagene Verfahren besteht darin, in<br />

der Summation in Gl. (3.33) all jene Terme auszulassen, die in der Zeit zu nahe<br />

am Referenzzeitpunkt liegen. Der hieraus folgende modifizierte Kernschätzer<br />

lautet<br />

ĝ Xi ;ε(x i ) =<br />

1<br />

α(i, N, w)<br />

wobei der Normierungsfaktor durch<br />

N∑<br />

n=1<br />

|n−i|>w<br />

d∏<br />

j=1<br />

( )<br />

1 xi,j − x n,j<br />

K j , (3.38)<br />

ε j ε j<br />

α(i, N, w) = N − min(i + w, N) + max(i − w, 1) − 1<br />

gegeben ist. Das Theiler-Fenster w ist größer oder gleich der Dekorrelationszeit<br />

zu setzen, siehe auch [Theiler (1990)].<br />

Für den Kernschätzer ĝ (k) X<br />

ist es naheliegend, die Bandbreiten bezüglich<br />

i ,Y (l)<br />

j ;ε<br />

jeder Zeitkomponente <strong>von</strong> X (k)<br />

i<br />

gleich ε Y<br />

gleich ε X <strong>und</strong> für jede Zeitkomponente <strong>von</strong> Y (l)<br />

j<br />

zu wählen, so dass ε = (ε X , . . . , ε Y , . . .) ist. Wenn die physikalische<br />

Natur oder das dynamische Verhalten <strong>von</strong> X <strong>und</strong> Y unterschiedlich ist, ist es im<br />

Allgemeinen schwierig, a priori eine geeignete Wahl für das Verhältnis <strong>von</strong> ε X<br />

<strong>und</strong> ε Y zu treffen damit der Kernschätzer schnell konvergiert.<br />

Die Kernschätzer haben den Vorteil, dass mit ihnen der Zustandsraum<br />

gleichmäßig aufgelöst wird. Des Weiteren sind sie einfach in ein Computerprogramm<br />

umzusetzen. Nachteilig ist, dass sie lokal hohe statistische Fehler aufweisen<br />

können. Stehen nur endlich viele Datenpunkte <strong>zur</strong> Verfügung, so werden<br />

viele ε-Umgebungen nur wenige oder gar keine Nachbarn beinhalten. Dies<br />

führt zu statistischen <strong>und</strong> systematischen Fehlern. Für Rechteckkerne wurde<br />

<strong>von</strong> Grassberger (1988) eine Korrekturformel für die Shannon-Entropie abgeleitet.<br />

In erster Linie wird hierzu der Logarithmus durch die Digamma-Funktion<br />

ψ(x) = Γ(x) ′ /Γ(x) mit ψ(0) = 0 ersetzt. Ähnliche Korrekturterme sind auch in<br />

[Panzeri & Treves (1996), Moddemeijer (1999), Roulston (1999)] zu finden. Für<br />

die gemeinsame Information <strong>und</strong> die Transferentropie wurden diese Korrekturen<br />

zum Beispiel in [Schreiber (2000b)] <strong>und</strong> [Roulston (1997), Roulston (1999)] auf

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