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Nichtlineare Methoden zur Quantifizierung von Abhängigkeiten und ...

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112 KAPITEL 6. ZUSAMMENFASSUNG<br />

liegt, so dass die Ereignisse jene Zeitpunkte makieren, in denen ein Schwellenwert<br />

in der Dynamik überschritten wird, so können die Verteilungen der Zuwächse<br />

N t − N s aus nur einer Zeitreihe geschätzt werden. Der Zuwachs N t − N s gibt<br />

dabei die Anzahl der Ereignisse an, die innerhalb des Zeitfensters (s, t] stattgef<strong>und</strong>en<br />

haben. Da, wie ich gezeigt habe, zwei Punktprozesse nicht <strong>von</strong>einander<br />

unabhängig sein können, wenn deren Zuwächse <strong>von</strong>einander abhängen, müssen<br />

lediglich die Verteilungen der Zuwächse geschätzt werden, um <strong>Abhängigkeiten</strong><br />

nachzuweisen. An einem Beispielsystem, bestehend aus gekoppelten Hindmarsch-<br />

Rose-Oszillatoren, wurde demonstriert, dass es durch Betrachten der Zuwächse<br />

möglich ist, <strong>Abhängigkeiten</strong> zwischen zwei Punktprozessen mit Hilfe der gegenseitigen<br />

Information nachzuweisen <strong>und</strong> zu quantifizieren. Hierzu reichten sogar<br />

relativ kurze Zeitreihen aus, die ungefähr 500 Ereignisse enthielten.<br />

Häufig werden Koinzidenzen zwischen Punktprozessen gesucht, um auf<br />

<strong>Abhängigkeiten</strong> schließen zu können. Dabei versteht man unter Koinzidenzen<br />

das nahezu gleichzeitige Auftreten <strong>von</strong> Ereignissen in beiden Prozessen. Wie ich<br />

gezeigt habe, lässt sich die mittlere Anzahl <strong>von</strong> Koinzidenzen auf die Momente<br />

der Zuwächse <strong>zur</strong>ückführen. Insbesondere kann sie durch die Kovarianz der<br />

Zuwächse quantifiziert werden.<br />

Damit die Stärke der Kopplung sowie die Kopplungsrichtung zwischen Punktprozessen<br />

aus nur einer Realisierung bestimmt werden können, muss angenommen<br />

werden, dass sich alle dynamischen Eigenschaften der Prozesse in den Zuwächsen<br />

widerspiegeln. Dies wurde an dem oben genannten Beispielsystem illustriert. Da<br />

hierfür aufgr<strong>und</strong> der Markov-Eigenschaft der Prozesse mehrere Zuwächse in der<br />

Vergangenheit bei der Berechnung der Transferentropie berücksichtigt werden<br />

müssen, sind relativ lange Zeitreihen nötig, um Aussagen über die Kopplung <strong>und</strong><br />

somit über die Struktur des Systems treffen zu können.<br />

Der Nachweis <strong>von</strong> <strong>Abhängigkeiten</strong> durch Zuwächse erfolgt auf der Basis <strong>von</strong><br />

Ereignisgruppen, welche durch die Fensterbreite der Zuwächse bestimmt werden.<br />

Um den Nachweis auf der Ebene einzelner Ereignisse machen zu können, muss<br />

daher die Fensterbreite sehr klein gewählt werden, was wiederum auf Kosten<br />

der Signifikanz geht. Aus diesem Gr<strong>und</strong> wurde ein neues Verfahren entwickelt,<br />

bei dem zwei Sequenzen <strong>von</strong> Ereignisintervallen zwischen den Ereignissen beider<br />

Prozesse definiert wurden, <strong>und</strong> zwar so, dass beide Sequenzen mit nur einem Index<br />

geordnet werden können. Anschließend wurden diese Ereignisintervalle mit<br />

der gegenseitigen Information auf Abhängigkeit hin untersucht. An dem Beispielsystem<br />

zeigte sich ebenfalls, dass dieses Verfahren auch bei kürzeren Zeitreihen,<br />

die nur noch bis zu 500 Ereignisse enthalten, robuste Aussagen lieferte <strong>und</strong> kaum<br />

an Signifikanz verlor.

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