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Nichtlineare Methoden zur Quantifizierung von Abhängigkeiten und ...

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Kapitel 5<br />

Punktprozesse<br />

5.1 Definition eines Punktprozesses<br />

Bei den bisher untersuchten Prozessen spielte der Zustand, den ein System<br />

zu einer bestimmten Zeit annimmt, die entscheidene Rolle. Denkt man aber<br />

an den α-Zerfall, Elektrokardiogramme oder das Eintreffen eines Telefonats in<br />

der Vermittlungszentrale, so ist nicht der Zustand des Prozesses, sondern viel<br />

mehr der Zeitpunkt, an dem solch ein Ereignis eintritt, <strong>von</strong> Interesse. Die Beschreibung<br />

<strong>von</strong> stochastischen Systemen durch ihre Ereigniszeiten erfolgt mit<br />

einer speziellen Prozessklasse, den sogenannten stochastischen Punktprozessen,<br />

siehe [Bauer (1991), Billingsley (1995)] <strong>und</strong> [Lewis (1972)]. Diese Prozesse sollen<br />

im Folgenden genauer betrachtet werden, insbesondere soll die gegenseitige<br />

Abhängigkeit zweier Punktprozesse anhand ihrer Ereigniszeiten genauer untersucht<br />

werden.<br />

Wird zum Beispiel 1mol Thorium betrachtet, so findet zu aufeinander folgenden<br />

Zeitpunkten 0 = t 0 < t 1 < t 2 < . . . ein α-Zerfall statt, wobei angenommen<br />

wird, dass die Wahrscheinlichkeit, mit der solche Ereignisse gleichzeitig vorkommenen,<br />

Null ist. Außerdem sollen in einem endlichen Zeitintervall auch nur endlich<br />

viele Zerfallsprozesse auftreten. Würde dieses Experiment wiederholt, so erhielte<br />

man erneut eine Sequenz <strong>von</strong> Ereignissen, im Allgemeinen aber mit anderen<br />

Ereigniszeiten t k , k ∈ N 0 als zuvor. Dies ist in der stochastischen Natur dieses<br />

Prozesses begründet.<br />

Dementsprechend sind die Zeitpunkte (t k ) k∈N0 <strong>von</strong> Ereignissen eines Prozesses,<br />

wie den oben beschriebenen, durch eine Familie <strong>von</strong> nichtnegativ reellwertigen<br />

Zufallsvariablen (T k ) k∈N0 gegeben. Für diese gilt<br />

0 = T 0 (ω) < T 1 (ω) < T 2 (ω) < . . . , sup T k (ω) = ∞ (5.1)<br />

k<br />

für jedes ω ∈ Ω (siehe Abb. 5.1) [Bauer (1991), Billingsley (1995)]. Dabei ist<br />

(Ω, A, P ) der zugr<strong>und</strong>e liegende Wahrscheinlichkeitsraum, der nicht weiter spezifiziert<br />

werden muss. Die Zeitpunkte T k (ω), k ∈ N 0 heißen Ereigniszeiten oder<br />

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