25.12.2013 Aufrufe

Nichtlineare Methoden zur Quantifizierung von Abhängigkeiten und ...

Nichtlineare Methoden zur Quantifizierung von Abhängigkeiten und ...

Nichtlineare Methoden zur Quantifizierung von Abhängigkeiten und ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Kapitel 6<br />

Zusammenfassung<br />

Die Bestimmung der Kopplungsrichtung <strong>und</strong> der Kopplungsstärke zwischen zwei<br />

beobachteten Prozessen aus Zeitreihen ist mit den unterschiedlichsten Schwierigkeiten<br />

verb<strong>und</strong>en. Handelt es sich um ein dynamisches System, so wird häufig die<br />

Ergodizität der Prozesse gefordert. Diese Voraussetzung kann dahingehend abgeschwächt<br />

werden, dass sich die System- oder Kopplungsparameter nur langsam<br />

in der Zeit ändern dürfen. So habe ich anhand <strong>von</strong> zwei gekoppelten logistischen<br />

Abbildungen demonstriert, dass mit der Interdependenz die Kopplungsrichtung<br />

auch in solch einem Fall richtig erkannt wird, wenn der Zustandsraum durch<br />

Übereinbettung rekonstruiert wird.<br />

Die Untersuchung der Kopplung zwischen stochastischen Prozessen erfolgt in<br />

der Literatur vorwiegend dadurch, dass <strong>Abhängigkeiten</strong>, also zufällige Übereinstimmungen<br />

zwischen beiden Prozessen nachgewiesen bzw. quantifiziert werden.<br />

Hierzu wird oft die gegenseitige Information berechnet, welche die Informationsmenge<br />

angibt, die beide Prozesse gemeinsam haben. Zur <strong>Quantifizierung</strong> der<br />

Kopplung <strong>von</strong> Prozess Y nach X muss aber die Auswirkung, mit der die vergangenen<br />

Zustände <strong>von</strong> Y den zukünftigen Zustand <strong>von</strong> X direkt beeinflussen,<br />

gemessen werden. Eine geeignete Größe hierfür ist die Transferentropie. Ihre Werte<br />

können als Menge des Informationsflusses vom ersten Prozess Y in den zweiten<br />

Prozess X interpretiert werden. Dementsprechend ist die Transferentropie, ebenso<br />

wie die gegenseitige Information, stets nichtnegativ. Liegt keine Kopplung <strong>von</strong><br />

Y nach X vor, so liefert die Transferentropie für diese Richtung immer Null,<br />

auch wenn eine Kopplung in der entgegengesetzten Richtung existiert. Somit<br />

kann sie <strong>zur</strong> Bestimmung der Kopplungsrichtung sowie <strong>zur</strong> <strong>Quantifizierung</strong> der<br />

Kopplungsstärke herangezogen werden. Hierin unterscheidet sie sich <strong>von</strong> der gegenseitigen<br />

Information, welche für unabhängige Prozesse stets Null ist, während<br />

sie im Falle einer Kopplung im Allgemeinen positiv ist. So kann, wie ich gezeigt<br />

habe, nur dann geschlossen werden, dass Y nicht in X koppelt, wenn alle vergangenen<br />

Zustände <strong>von</strong> Y <strong>von</strong> allen Zuständen <strong>von</strong> X einschließlich des zukünftigen<br />

unabhängig sind. Außerdem ist die gegenseitige Information symmetrisch<br />

bezüglich des Vertauschens der Prozesse, so dass mit ihr keine Aussage über die<br />

109

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!