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Nichtlineare Methoden zur Quantifizierung von Abhängigkeiten und ...

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zwischen zwei Prozessen nachgewiesen werden, indem geprüft wird, ob die gegenseitige<br />

Information auf einer beliebigen Partition positiv ist. Eine analoge Aussage<br />

für die Transferentropie kann hingegen nicht gemacht werden. Insbesondere kann<br />

für bidirektional gekoppelte Systeme die Richtung des Nettoinformationsflusses<br />

nur dann bestimmt werden, wenn die Transferentropie konvergiert.<br />

Besitzt man bereits im Voraus Kenntnisse über die Verteilungen der Prozesse,<br />

so müssen für parametrische Verteilungen lediglich deren Parameter aus den<br />

Daten geschätzt werden. Handelt es sich um Gauß-Prozesse, so lassen sich die gegenseitige<br />

Information <strong>und</strong> die Transferentropie allein aus der Kovarianzmatrix<br />

analytisch berechnen.<br />

Als eine weitere Methode habe ich Kernschätzer vorgestellt, mit denen die<br />

informationstheoretischen Größen aus Daten berechnet werden können. Hierbei<br />

handelt es sich um nichtparametrische Schätzer für die Dichten. Gegenüber der<br />

Partitionierung des Zustandsraums hat dieses Verfahren den Vorteil, dass der<br />

Bias des Schätzers aufgr<strong>und</strong> serieller Korrelationen innerhalb der Zeitreihe mit<br />

einem Theiler-Fenster auf einfache Weise unterdrückt werden kann. Die größte<br />

Schwierigkeit bei der Verwendung <strong>von</strong> Kernschätzern liegt in der Konstruktion<br />

eines effektiven Kerns für mehr-dimensionale Prozesse. Anhand <strong>von</strong> gekoppelten<br />

autoregressiven Prozessen wurde dennoch demonstriert, dass es trotz eines einfachen<br />

Produktansatzes für den Kern möglich ist, die Kopplungsrichtung sowie<br />

die Kopplungsstärke zu bestimmen. Des Weiteren konnten die <strong>Abhängigkeiten</strong><br />

näherungsweise richtig quantifiziert werden.<br />

Die Untersuchung der <strong>Abhängigkeiten</strong> zwischen stochastischen Prozessen<br />

stellt insbesondere dann eine große Herausforderung dar, wenn die Prozesse nichtstationär<br />

sind <strong>und</strong> nur eine Realisierung vorliegt. Anhand <strong>von</strong> Zeitreihen, in denen<br />

die Windgeschwindigkeiten an verschiedenen Orten gegeben sind, wurde demonstriert,<br />

wie die gegenseitige Information angewendet werden kann, um räumliche<br />

<strong>Abhängigkeiten</strong> zu untersuchen. Hierzu wurde die gegenseitige Information auf<br />

kleinen Zeitfenstern geschätzt. Indem dies Zeitfenster über die Zeitreihen verschoben<br />

wurde, war es möglich, die <strong>Abhängigkeiten</strong> zwischen den Windgeschwindigkeiten<br />

an verschiedenen Orten als Funktion der Zeit zu ermitteln. Insbesondere<br />

ist es möglich, die Windrichtung aus den Windgeschwindigkeiten zu bestimmen.<br />

Hierzu wurden die Zeitreihen gegeneinander verschoben <strong>und</strong> die gegenseitige Information<br />

als Funktion der Zeitverschiebung untersucht.<br />

Zu einer speziellen Klasse <strong>von</strong> stochastischen Prozessen gehören die Punktprozesse.<br />

Bei ihnen ist nicht der Zustand, sondern der Zeitpunkt, in dem ein Ereignis<br />

eintritt, <strong>von</strong> Interesse. Die Realisierungen <strong>von</strong> Punktprozessen sind Funktionen<br />

N t , deren Werte die Anzahl der Ereignisse bis zum beobachteten Zeitpunkt t angeben.<br />

Diese Ereigniszahlen sind zwar ganzzahlige Funktionen, aber da sie monoton<br />

wachsen, muss eine große Anzahl <strong>von</strong> Beobachtungen vorhanden sein, damit<br />

die Verteilungen der Punktprozesse geschätzt werden können, um <strong>Abhängigkeiten</strong><br />

oder Kopplungen zwischen zwei Punktprozessen nachzuweisen. Kann aber<br />

angenommen werden, dass dem Punktprozess ein ergodischer Prozess zugr<strong>und</strong>e

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