25.12.2013 Aufrufe

Nichtlineare Methoden zur Quantifizierung von Abhängigkeiten und ...

Nichtlineare Methoden zur Quantifizierung von Abhängigkeiten und ...

Nichtlineare Methoden zur Quantifizierung von Abhängigkeiten und ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

2.2. KONTINUIERLICHE STOCHASTISCHE PROZESSE 21<br />

2.2 Kontinuierliche stochastische Prozesse<br />

2.2.1 Verteilung kontinuierlicher Prozesse<br />

In diesem Abschnitt sollen stochastische Prozesse mit kontinuierlichen Zuständen<br />

untersucht werden, das heißt der Zustandsraum ist reellwertig <strong>und</strong> nicht abzählbar<br />

(überabzählbar). Wie zuvor sei der stochastische Prozess X = (X i ) i∈Z<br />

auf dem Wahrscheinlichkeitsraum (Ω, A, P ) definiert, siehe auch [Bauer (1991),<br />

Behnen & Neuhaus (1995), Billingsley (1995)]. Für jedes i ∈ Z sind dessen Zufallsvariablen<br />

X i reellwertig <strong>und</strong> messbar:<br />

X i : (Ω, A, P ) −→ (R d , B(R d )) .<br />

B(R d ) ist die Borelsche σ-Algebra auf R d , mit d ∈ N.<br />

Da der Zustandsraum der hier betrachteten Prozesse nicht länger abzählbar<br />

ist, können Größen wie Shannon-Entropie, gegenseitige Information <strong>und</strong><br />

Transferentropie nicht mehr direkt durch die Wahrscheinlichkeiten der einzelnen<br />

Zustände ausgedrückt werden. Um dennoch ähnliche Maße zum Beispiel für<br />

Kopplung zu erhalten, muss die Untersuchung <strong>von</strong> kontinuierlichen Prozessen<br />

auf solche beschränkt werden, deren Verteilungen eine Lebesgue-Dichte besitzen<br />

[Cover & Thomas (1991), Jumarie (1990)]. Andernfalls besteht die Möglichkeit,<br />

durch nachträgliche Diskretisierung die Prozesse auf diskrete Prozesse abzubilden.<br />

Dies liefert Mehrdeutigkeiten, die aber unter bestimmten Umständen zusätzliche<br />

Aussagekraft besitzen [Gaspard & Wang (1993)]. Ein Beispiel hierfür ist<br />

die Kolmogorov-Sinai-Entropie, die eine spezielle Form der bedingten Shannon-<br />

Entropie darstellt. Mit ihr ist es möglich, Aussagen über die Vorhersagbarkeit <strong>von</strong><br />

deterministischen Systemen, welche keine Lebesgue-Dichte besitzen, zu machen.<br />

Die Kolmogorov-Sinai-Entropie wird in Absch. 4 vorgestellt.<br />

Ein stochastischer Prozess X besitzt genau dann eine Wahrscheinlichkeitsdichte<br />

bezüglich des Lebesgue-Maßes [Bauer (1992)], wenn jede endlichdimensionale<br />

Randverteilung P X i 1 ,...,X ik<br />

<strong>von</strong> X mit i 1 < . . . < i k ∈ Z als<br />

∫<br />

P X i 1 ,...,X ik (B) = g Xi1 ,...,X ik<br />

(x 1 , . . . , x k ) dx 1 . . . dx k ∀B ∈ B(R d·k ) (2.29)<br />

B<br />

geschrieben werden kann. Dabei ist g Xi1 ,...,X ik<br />

eine nichtnegative, reellwertige,<br />

messbare Funktion. Sie stellt die Lebesgue-Dichte der Randverteilung dar<br />

<strong>und</strong> wird Wahrscheinlichkeitsdichte oder kurz Dichte genannt [Bauer (1992),<br />

Bauer (1991), Behnen & Neuhaus (1995), Billingsley (1995)]. Die hier verwendeten<br />

Dichten beziehen sich stets auf das Lebesgue-Maß. Aus Gl. (2.29) folgt die<br />

Identität<br />

∫<br />

g ...,Xik−1 ,X ik ,X ik+1 ,...(. . . , x k−1 , x k , x k+1 , . . .) dx k<br />

= g ...,Xik−1 ,X ik+1 ,...(. . . , x k−1 , x k+1 , . . .) , (2.30)

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!