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Nichtlineare Methoden zur Quantifizierung von Abhängigkeiten und ...

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88 KAPITEL 5. PUNKTPROZESSE<br />

Hier zeigt sich eine temporale Struktur im Bereich <strong>von</strong> τ = −1000 . . . 200. Mit<br />

zunehmender Fensterbreite t i − t i−1 = ∆ ist sie ausgeprägter. Ab ∆ = 20 bleibt<br />

der Kurvenverlauf <strong>von</strong> M(X ti − X ti−1 , Y ti +τ − Y ti−1 +τ) qualitativ unverändert.<br />

Lediglich ihre Werte <strong>und</strong> die des Biases nehmen zu. Zwar nehmen die Werte der<br />

gegenseitigen Information mit der Fensterbreite ab, dennoch kann bei ∆ = 1<br />

eine Abhängigkeit nachgewiesen werden. So ergab die gegenseitige Information<br />

bei τ ≈ −200 Werte um 2 · 10 −4 , während der Bias für |τ| > 1000 unterhalb<br />

<strong>von</strong> 5 · 10 −5 lag, siehe Abb. 5.8. Dabei waren die temporalen Strukturen umso<br />

stärker ausgeprägt, je größer der Kopplungsparameter war. Insbesondere konnte<br />

eine Kopplung bereits bei g = 0.1 nachgewiesen werden. Zur Verifizierung<br />

der Robustheit dieser Methode ist des Weiteren die gegenseitige Information der<br />

Zuwächse im ungekoppelten Fall für verschiedene Fensterbreiten berechnet worden.<br />

Hier zeigten sich keine temporalen Strukturen.<br />

Die optimale Wahl der Fensterbreite ∆ wird im Allgemeinen <strong>von</strong> der Zeitskala<br />

der Strukturen abhängen, die den stärksten Einfluss aufeinander haben.<br />

Findet eine Wechselwirkung zwischen den Punktprozessen über einzelne Ereignisse<br />

(Spikes) statt, so wird ∆ meist in der Größenordnung der Zeitauflösung<br />

liegen. Sind hingegen ganze Ereignisgruppen für die Kopplung verantwortlich,<br />

dann werden Werte innerhalb der Größenordnung dieser Gruppen eine geeignete<br />

Wahl für ∆ sein. Andererseits kann durch die Wahl der Fensterbreite die Untersuchung<br />

auf Strukturen mit einer festgelegten Zeitskala eingeschränkt werden.<br />

Zum Abschluss wurde die Signifikanz der Methode betrachtet. Hier zeigte<br />

sich, dass bei kürzeren Zeitreihen mit einer Länge bis zu 10 000, dies entspricht<br />

in etwa 500 Ereignisse, die Signifikanz im Wesentlichen unverändert blieb, für<br />

g = 0.3 siehe Abb. 5.9.<br />

Zur Berechnung des Informationstransfers zwischen gekoppelten Neuronen<br />

benutzten Eguia et al. (2000) ebenfalls <strong>Methoden</strong> der Informationstheorie. Hierzu<br />

teilten sie die Zeitreihen in Bins der Breite ∆ auf. Diesen Bins wurde der Wert<br />

0 bzw. 1 zugewiesen, je nachdem, ob in ihnen ein Ereignis (Spike) stattgef<strong>und</strong>en<br />

hatte oder nicht. Anschließend wurden l Bins zu einem Wort zusammengefasst<br />

<strong>und</strong> die gegenseitige Information bezüglich dieser Wörter berechnet.<br />

Diese Methode lässt sich auf die Untersuchung <strong>von</strong> Gl. (5.19) <strong>zur</strong>ückführen.<br />

Hierzu ist i + 1 = j = l + 1 zu setzen <strong>und</strong> die Zeitpunkte t k <strong>und</strong> s k sind so zu<br />

wählen, dass t k − t k−1 = s k − s k−1 = ∆ für alle k = 2, . . . , l + 1 gilt.<br />

Es zeigte sich aber, dass bei diesem Verfahren deutlich längere Zeitreihen<br />

für eine robuste Berechnung der gemeinsamen Informationen notwendig sind,<br />

als wenn lediglich die Zuwächse X tl+1 − X t1 <strong>und</strong> Y sl+1 − Y s1 verwendet werden.<br />

Der Gr<strong>und</strong> hierfür ist, dass bei Eguia et al. (2000) die gemeinsame Information<br />

zwischen l-dimensionalen Zufallsvariablen berechnet werden muss, aber aufgr<strong>und</strong><br />

eines endlichen Abstands zwischen den Spikes im Allgemeinen weniger als l Spikes<br />

in die Zeitintervalle (t 1 , t l+1 ] bzw. (s 1 , s l+1 ] fallen. Folglich lassen sich die Verteilungen<br />

<strong>von</strong> X tl+1 − X t1 <strong>und</strong> Y sl+1 − Y s1 besser schätzen als die Verteilungen der

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