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Nichtlineare Methoden zur Quantifizierung von Abhängigkeiten und ...

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5.3. GEKOPPELTE PUNKTPROZESSE 81<br />

für die Verteilung <strong>von</strong> X ti+1 zu erwarten, wobei für i, j ∈ N die Zeitpunkte 0 ≤<br />

. . . , t i−1 < t i < t i+1 <strong>und</strong> 0 ≤ . . . , s j−1 < s j < t i+1 beliebig sind:<br />

P {X ti+1 = x i+1 }<br />

= F[x i+1 , X ti = x i , . . . , X t1 = x 1 , Y sj = y j , . . . Y s1 = y 1 ] . (5.16)<br />

Dementsprechend wird X in seiner Dynamik nicht <strong>von</strong> Y beeinflusst, wenn<br />

P {X ti+1 = x i+1 |X ti = x i , . . . , X t1 = x 1 , Y sj = y j , . . . Y s1 = y 1 }<br />

= P {X ti+1 = x i+1 |X ti = x i , . . . , X t1 = x 1 } (5.17)<br />

gilt, das heißt wenn X stochastisch ungekoppelt <strong>von</strong> Y ist, siehe Absch. 2.1.2,<br />

Gl. (2.20). Des Weiteren muss nach der Modellvorstellung in Gl. (5.16) wenigstens<br />

P {X ti+1 = x i+1 , . . . , X t1 = x 1 , Y sj = y j , . . . Y s1 = y 1 }<br />

= P {X ti+1 , . . . , X t1 = x 1 } ⊗ P {Y sj = y j , . . . Y s1 = y 1 } (5.18)<br />

erfüllt sein, wenn X <strong>und</strong> Y stochastisch unabhängig sein sollen, wobei hier s j ≥<br />

t i+1 zugelassen ist, siehe Absch. 2.1.1, Gl. (2.6).<br />

Die Kopplung zwischen zwei Punktprozesse bzw. die Abhängikeit beider Prozesse<br />

<strong>von</strong>einander kann prinzipiell mit Gl. (5.17) <strong>und</strong> Gl. (5.18) untersucht werden.<br />

In der Praxis erweist sich diese Heransgehensweise allerdings als sehr schwierig.<br />

Dies hängt vor allem damit zusammen, dass die Pfade <strong>von</strong> Punktprozessen<br />

monoton steigende Funktionen darstellen <strong>und</strong> folglich eine ausreichende Zahl <strong>von</strong><br />

Realisierungen vorhanden sein muss, um die Übergangsverteilungen in Gl. (5.17)<br />

<strong>und</strong> die Verteilungen in Gl. (5.18) schätzen zu können. Häufig wird aber ein<br />

Experiment nur einmal beobachtet. Aus diesem Gr<strong>und</strong> werden die Punktprozesse<br />

nur auf Kopplung <strong>und</strong> Abhängigkeit in Bezug auf ihre Zuwächse untersucht.<br />

Wie in den folgenden Abschnitten gezeigt wird, impliziert die Gültigkeit<br />

<strong>von</strong> Gl. (5.18), dass auch die Zuwächse der jeweiligen Prozesse unabhängig sind.<br />

Dagegen muss für die Kopplung eine andere Modellvorstellung zugr<strong>und</strong>e gelegt<br />

werden, um Kopplung auf Basis der Zuwächse nachweisen zu können.<br />

Bevor auf die verschiedenen <strong>Methoden</strong> zum Nachweis <strong>von</strong> <strong>Abhängigkeiten</strong><br />

eingegangen wird, sei darauf hingewiesen, dass es sich um <strong>Abhängigkeiten</strong> im stochastischen<br />

Sinn handelt. So ist der mathematisch definierte Begriff stochastisch<br />

unabhängig in seiner Bedeutung nicht mit dem Begriff physikalisch unabhängig<br />

äquivalent, der für ungekoppelt/stochastisch ungekoppelt steht. Denn stochastisch<br />

unabhängig besagt nur, dass die Verteilungen der Systemvariablen nicht <strong>von</strong>einander<br />

abhängen, während ungekoppelte Systeme physikalisch <strong>von</strong>einander getrennt<br />

sind bzw. sich nicht mittels Kraftfeldern gegenseitig beeinflussen.<br />

Sind X <strong>und</strong> Y ungekoppelte Systeme, die miteinander synchronisieren, das<br />

heißt X t = ψ(Y t ), wobei ψ eine stetige Funktion ist, so ist X nicht stochastisch<br />

unabhängig <strong>von</strong> Y . Ein einfaches Beispiel stellen zwei getrennte Frequenzgeneratoren<br />

dar, die ein periodisches Signal geben, deren eine Frequenz sich nur um

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