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Nichtlineare Methoden zur Quantifizierung von Abhängigkeiten und ...

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Sobald kontinuierliche Prozesse betrachtet werden, tritt eine Schwierigkeit<br />

auf, welche bei diskreten Prozessen nicht existiert: die Frage nach der Invarianz<br />

<strong>von</strong> Shannon-Entropie, gegenseitiger Information <strong>und</strong> Transferentropie gegenüber<br />

Koordinatentransformationen. Bekannt ist, dass die Shannon-Entropie im Allgemeinen<br />

nicht invariant ist <strong>und</strong> dass die gegenseitige Information gegenüber Reskalierungen<br />

<strong>und</strong> Verschiebungen der Prozesse invariant bleibt. Handelt es sich<br />

beispielsweise um mehrdimensionale Prozesse, so stellt bereits die einfache Rotation<br />

der Messanordnung eine Koordinatentransformation dar, die über eine lineare<br />

Transformation hinausgeht. Damit die <strong>Quantifizierung</strong> <strong>von</strong> <strong>Abhängigkeiten</strong><br />

<strong>und</strong> Kopplungen physikalisch interpretierbar ist, müssen die gegenseitige Information<br />

<strong>und</strong> die Transferentropie invariant gegenüber solchen Transformationen<br />

bleiben. Aus diesem Gr<strong>und</strong> untersuche ich, welche Eigenschaften eine Transformation<br />

erfüllen muss, damit die Invarianz dieser Größen gewährleistet ist.<br />

Während das Schätzen der gegenseitigen Information <strong>und</strong> der Transferentropie<br />

aus Daten für diskrete Prozesse relativ einfach ist, treten bei kontinuierlichen<br />

Prozessen eine Vielzahl <strong>von</strong> Schwierigkeiten auf. Aus diesem Gr<strong>und</strong><br />

werden oft die kontinuierlichen Prozesse in diskrete umgewandelt, indem der<br />

Zustandsraum partitioniert wird [Cover & Thomas (1991), Darbellay (1999),<br />

Fraser & Swinney (1986)]. Ist die Verteilungsdichte eines Prozesses stetig <strong>und</strong><br />

existiert die Shannon-Entropie als Riemann-Integral, so ist bekannt, dass die<br />

diskretisierte Shannon-Entropie gegen die kontinuierliche konvergiert, wenn die<br />

Partitionselemente immer kleiner gewählt werden [Cover & Thomas (1991)]. Aufbauend<br />

auf dieser Tatsache wird untersucht, unter welchen Bedingungen eine<br />

Konvergenz <strong>von</strong> gegenseitiger Information <strong>und</strong> Transferentropie zu erwarten ist.<br />

Besitzt man a priori Kenntnis über die Verteilung der Prozesse, so können<br />

die Dichten durch Schätzen der Verteilungsparameter bestimmt werden. Anschließend<br />

kann beispielsweise die Transferentropie durch numerische Integration<br />

berechnet werden. Handelt es sich um Gauß-Prozesse, so existieren<br />

für die Shannon-Entropie <strong>und</strong> die gegenseitige Information analytische Ausdrücke,<br />

in die nur die Kovarianzmatrizen eingehen [Cover & Thomas (1991),<br />

Prichard & Theiler (1995)]. Dies gilt ebenfalls für die Transferentropie, was ich<br />

in einer kurzen Rechnung zeigen werde.<br />

Eine weitere Technik, mit der die Transferentropie aus Daten berechnet werden<br />

kann, basiert auf der Verwendung <strong>von</strong> Kernschätzern. Dabei handelt es sich<br />

um nichtparametrische Dichteschätzer [Silverman (1986)]. Im Gegensatz <strong>zur</strong> Partitionierung<br />

des Zustandsraums kann hier der Bias des Schätzers aufgr<strong>und</strong> serieller<br />

Korrelationen innerhalb der Zeitreihe durch eine einfache Modifikation unterdrückt<br />

werden. An einem Beispielsystem, bestehend aus zwei autoregressiven<br />

Prozessen, die unidirektional gekoppelt sind, wird demonstriert, wie gegenseitige<br />

Information <strong>und</strong> Transferentropie mit Hilfe <strong>von</strong> Kernschätzern aus Daten berechnet<br />

werden können. Insbesondere ist die Modellstruktur bezüglich der Kopplung<br />

identifizierbar.<br />

Mit einem Anwendungsbeispiel wird außerdem gezeigt, wie die gegenseitige<br />

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