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Nichtlineare Methoden zur Quantifizierung von Abhängigkeiten und ...

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76 KAPITEL 5. PUNKTPROZESSE<br />

Die Menge aller Intervalle (s, t], s, t ∈ R + stellt einen Erzeuger der Borelschen<br />

σ-Algebra B(R + ) auf R + dar [Bauer (1992)]. Weiterhin ist N t (ω) eine monotone,<br />

rechtsseitig stetige Abbildung <strong>von</strong> R + → N 0 . Somit kann jedem ω ∈ Ω eindeutig<br />

ein ganzzahliges, σ-endliches Maß η(ω, .) auf B(R + ) zugeordnet werden, so dass<br />

N t (ω) − N s (ω) = η(ω, (s, t]) gilt. Dabei gibt η(ω, B) die Anzahl der Ereignisse<br />

an, die in dem Zeitfenster B ∈ B(R + ) auftreten. Daley & Vere-Jones (1972)<br />

bezeichnen die messbare Abbildung <strong>von</strong> einem Wahrscheinlichkeitsraum in den<br />

Raum aller ganzzahligen, σ-endlichen Maße, der mit einer geeigneten σ-Algebra<br />

versehen wurde, als stochastischen Punktprozess.<br />

Oft werden Punktprozesse in Form <strong>von</strong> Zeitreihen dargestellt (zum Beispiel<br />

Schreiber & Schmitz (2000)), die nur die Werte 0 <strong>und</strong> 1 annehmen (siehe<br />

Abb. 5.3):<br />

X(t, ω) =<br />

∞∑<br />

δ(t, T k (ω)) . (5.6)<br />

k=0<br />

Offensichtlich kann aus jeder Beobachtung eines Punktprozesses, das heißt für<br />

X(t)<br />

1<br />

0<br />

t<br />

T ( ω) T ( ω) T ( ω)<br />

T ( ω)<br />

T ( ω)<br />

k−2 k−1 k k+1 k+2<br />

Abbildung 5.3: Realisierung eines Punktprozesses. Die Ereigniszeiten sind mit T k<br />

bezeichnet.<br />

jedes ω, solch eine Darstellung gewonnen werden. Daher wird die Funktion X(t, ω)<br />

im Folgenden Zeitreihe eines Punktprozesses genannt. Andererseits kann aus einer<br />

Zeitreihe, die durch Gl. (5.6) gegeben ist, die Ereigniszahl N t (ω) rekonstruiert<br />

werden:<br />

N t (ω) = |{t ′ ≥ 0 : X(t ′ ) = 1}| . (5.7)<br />

Dabei ist |.| die Kardinalzahl einer Menge, das heißt die Anzahl ihrer Elemente.<br />

Beispiel: Poisson-Prozess Ein in der Literatur ([Bauer (1991),<br />

Billingsley (1995)]) ausführlich diskutierter Punktprozess ist der sogenannte<br />

Poisson-Prozess. Seine Entwicklung geht auf den Dänen Erlang (1878-1929)<br />

<strong>zur</strong>ück, der den Telefonverkehr untersuchte.<br />

Ein Punktprozess N = (N t ) t≥0 heißt Poisson-Prozess, wenn<br />

1. seine Zuwächse N t1 − N 0 = N t1 , N t2 − N t1 , . . . , N tk − N tk−1 für alle 0 < t 1 <<br />

. . . < t k unabhängig verteilt sind,

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