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Nichtlineare Methoden zur Quantifizierung von Abhängigkeiten und ...

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50 KAPITEL 3. SCHÄTZEN VON ENTROPIEN UND INFORMATIONEN<br />

Gl. (2.10) bzw. Gl. (2.27) angewendet, wobei in den beiden letztgenannten Arbeiten<br />

das gleiche Prinzip aber eine anderen Korrektur verwendet wurde. Diese<br />

Vorgehensweise birgt aber einen zusätzlichen nachteiligen Effekt in sich, denn<br />

die Fluktuationen zum Beispiel in g X<br />

(k)<br />

i<br />

sind aufgr<strong>und</strong> endlicher<br />

<strong>und</strong> g ,Y (l)<br />

j ;ε X (k)<br />

i ;ε<br />

Daten nicht unabhängig <strong>von</strong>einander, weshalb deren Bias nicht separat <strong>von</strong>einander<br />

korrigiert werden dürfen. Wie sich herausstellte, ist die Auswirkung dieses<br />

Effektes bei der Biaskorrektur sogar noch sehr viel problematischer als der Bias<br />

aufgr<strong>und</strong> der Fluktuationen selbst.<br />

Da keine geeignete Korrektur <strong>zur</strong> Verfügung steht, werden die unkorrigierten<br />

Schätzer verwendet. Zusätzlich werden in der Summe <strong>von</strong> Gl. (3.35) <strong>und</strong> Gl. (3.37)<br />

all jene Terme Null gesetzt, bei denen weniger als n min Punkte zum Schätzen der<br />

Dichte <strong>zur</strong> Verfügung stehen, das heißt es wird angenommen, dass die Dichten in<br />

diesem Fall lokal faktorisieren. Hierdurch werden die lokalen Fluktuationen der<br />

Kernschätzer reduziert, dafür tritt bei kleinen Bandbreiten ein Bias in Richtung<br />

Null auf.<br />

Die Anwendung der Kernschätzer soll an einem Beispiel demonstriert werden.<br />

Hierzu wird das in Absch. 3.5, Gl. (3.29) vorgestellte System <strong>von</strong> gekoppelten<br />

autoregressiven Prozessen verwendet, wobei diesmal der Kopplungsparameter<br />

mit c = 0.4 fest gewählt wird. Zum Schätzen der Dichten werden Rechteckkerne<br />

mit gleicher Bandbreite für beide Signale <strong>und</strong> alle Komponenten verwendet.<br />

Die Zeitreihe hat eine Länge <strong>von</strong> 10 000 Punkten. Das Theilerfenster w wurde<br />

gleich 20 gewählt. Wie sich herausstellte, erhält man die robustesten Resultate<br />

mit n min = 4. In Abb. 3.4 sind die gegenseitigen Information ˆM ε (X i+1 , Y i ) <strong>und</strong><br />

ˆM ε (Y i+1 , X i ) als auch die Transferentropien ˆT ε (X i+1 |X i , Y i ) <strong>und</strong> ˆT ε (Y i+1 |Y i , X i )<br />

über die Bandbreite ε aufgetragen.<br />

Mit abnehmender Bandbreite erreichen alle Kurven ein Plateau nahe am<br />

theoretischen Wert. Am unteren Ende setzen Fluktuationen aufgr<strong>und</strong> endlich<br />

vieler Datenpunkte ein. Dies ist für die Transferentropie ˆT ε (X i+1 |X i , Y i ) stärker<br />

ausgeprägt, was damit zusammenhängt, dass hier bereits Dichten auf dem R 3<br />

zu schätzen sind. Der theoretische Wert <strong>von</strong> 0.0923 wird <strong>von</strong> ˆT ε (X i+1 |X i , Y i )<br />

nicht erreicht (durchgezogene Linie). Über eine große Skalenbreite hingegen liefert<br />

ˆT ε (Y i+1 |Y i , X i ) innerhalb statistischer Fluktuationen einen Wert <strong>von</strong> 0.<br />

Die Verwendung <strong>von</strong> parabolischen Kernen lieferte, obwohl sie eine kleinere<br />

Varianz als rechteckige Kerne haben [Silverman (1986)], lediglich für<br />

ˆM ε (X i+1 , Y i ) ein geringfügig stärker ausgeprägtes Plateau. Für die anderen<br />

Größen hingegen waren die Plateaus deutlich schlechter ausgeprägt als in<br />

Abb. 3.4, bzw. existierten noch nicht einmal. Insbesondere ist hier die Unterdrückung<br />

der Fluktuationen mit n min nicht so effektiv wie bei den rechteckigen<br />

Kernen.<br />

Bei den hier verwendeten Schätzern wurde die Bandbreite ε fest gewählt <strong>und</strong><br />

anschließend die Anzahl der Nachbarn gezählt, die in der durch ε festgelegten<br />

Umgebung um x i (n) liegen. Alternativ hierzu kann auch die Anzahl der Nachbarn

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