Geschäftsbericht 2010 - Hannover Re
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3.2 Zusammenfassung wesentlicher Bilanzierungs- und Bewertungs methoden<br />
Rückversicherungsverträge: Im März 2004 hat das IASB mit<br />
dem Standard IFRS 4 „Insurance Contracts“ erstmals einen<br />
Standard für die Bilanzierung von Versicherungsverträgen<br />
veröffentlicht und dabei das Projekt „Versicherungsverträge“<br />
in zwei Phasen aufgeteilt. IFRS 4 „Insurance Contracts“ repräsentiert<br />
das Ergebnis der Phase I und ist eine Übergangsregelung,<br />
bis das IASB die Bewertung von Versicherungsverträgen<br />
mit Abschluss der Phase II festgelegt hat. Danach ist<br />
das versicherungstechnische Geschäft in Versicherungs- und<br />
Investmentverträge aufzuteilen. Verträge mit signifikantem<br />
Versicherungsrisiko sind als Versicherungsverträge zu betrachten.<br />
Verträge ohne signifikantes Versicherungsrisiko sind<br />
als Investmentverträge zu klassifizieren. Der Standard ist für<br />
Rückversicherungsverträge ebenfalls anzuwenden. IFRS 4 regelt<br />
bestimmte Sachverhalte grundlegend, z. B. die Trennung<br />
eingebetteter Derivate und die Entflechtung von Einlagekomponenten.<br />
Unter Beachtung dieser grundsätzlichen Vorschriften<br />
des IFRS 4 und des IFRS-Rahmenkonzepts macht<br />
die <strong>Hannover</strong> Rück von der Möglichkeit Gebrauch, die bisher<br />
angewandten Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden für<br />
versicherungstechnische Posten (US GAAP) beizubehalten.<br />
Kapitalanlagen: Grundsätzlich erfassen wir den Erwerb und<br />
die Veräußerung finanzieller Vermögenswerte einschließlich<br />
derivativer Finanzinstrumente im Direktbestand bilanziell zum<br />
Erfüllungstag. Festverzinsliche Wertpapiere weisen wir einschließlich<br />
der auf sie entfallenden, abgegrenzten Zinsen aus.<br />
Finanzinstrumente des Dauerbestands bestehen aus nichtderivativen<br />
Anlagen, die feste oder bestimmbare Zahlungen<br />
bei einer festen Fälligkeit beinhalten, die mit der Absicht und<br />
Fähigkeit erworben werden, sie bis zur Endfälligkeit zu halten.<br />
Sie werden mit fortgeführten Anschaffungskosten bewertet.<br />
Die jeweiligen Agios oder Disagios werden nach der Effektivzinsmethode<br />
über die Laufzeit der Papiere ergebniswirksam<br />
erfasst. Abschreibungen nehmen wir bei dauerhafter Wertminderung<br />
vor. Wir verweisen auf unsere Ausführungen zu<br />
den Wertberichtigungen in diesem Kapitel.<br />
Darlehen und Forderungen sind nichtderivative Finanzinstrumente,<br />
die feste oder bestimmbare Zahlungen bei einer<br />
festen Fälligkeit beinhalten und nicht an einem aktiven Markt<br />
notieren und die nicht kurzfristig veräußert werden. Sie werden<br />
mit fortgeführten Anschaffungskosten angesetzt. Agios<br />
und Disagios werden nach der Effektivzinsmethode bis zur<br />
Fälligkeit des Rückzahlungsbetrages ergebniswirksam aboder<br />
hinzugerechnet. Abschreibungen nehmen wir insoweit<br />
vor, als mit der Rückzahlung eines Darlehens nicht bzw. nicht<br />
mehr in voller Höhe zu rechnen ist. Wir verweisen auf unsere<br />
Ausführungen zu den Wertberichtigungen in diesem Kapitel.<br />
Ergebniswirksam zum Zeitwert bewertete Finanzinstrumente<br />
beinhalten den Handelsbestand sowie solche Wertpapiere,<br />
die seit Anschaffung als ergebniswirksam zum Marktwert<br />
klassifiziert worden sind. Dies betrifft im Wesentlichen<br />
nicht besicherte, von Unternehmen begebene Schuldtitel sowie<br />
derivative Finanzinstrumente. Im Rahmen der nach IAS<br />
39 „Financial Instruments: <strong>Re</strong>cognition and Measurement“<br />
eingeräumten Fair-Value-Option, nach der Finanzinstrumente<br />
bei erstmaligem Ansatz unter bestimmten Bedingungen zum<br />
Zeitwert bilanziert werden dürfen, werden in dieser Position<br />
alle strukturierten Wertpapiere erfasst, die bei Ausweis im<br />
dispositiven Bestand bzw. unter den Darlehen und Forderungen<br />
einer Zerlegung bedurft hätten. Die <strong>Hannover</strong> Rück nutzt<br />
die Fair-Value-Option ausschließlich für ausgewählte Teilbestände<br />
der Kapitalanlagen. Ferner werden hier derivative Finanzinstrumente<br />
ausgewiesen, die die <strong>Hannover</strong> Rück nicht<br />
in Form von Bewertungseinheiten mit den unterliegenden<br />
Risiken ausweist. Wertpapiere des Handelsbestandes sowie<br />
Wertpapiere, die seit Anschaffung als ergebniswirksam zum<br />
Marktwert bewertet klassifiziert worden sind, werden mit dem<br />
beizulegenden Zeitwert am Bilanzstichtag angesetzt. Liegen<br />
als Marktwerte keine Börsenkurse vor, bestimmen sich die<br />
Wertansätze nach anerkannten Bewertungsmethoden. Alle<br />
unrealisierten Gewinne oder Verluste aus dieser Bewertung<br />
erfassen wir im Ergebnis aus Kapitalanlagen. Die Einordnung<br />
von Instrumenten als „erfolgswirksam zum beizulegenden<br />
Zeitwert bewertet“ ist mit der weitgehend an ökonomischen<br />
Marktwertvariablen ausgerichteten Risikomanagement- und<br />
Anlagestrategie der <strong>Hannover</strong> Rück vereinbar.<br />
Bestimmung des Zeitwertes bzw. Marktwertes aktivischer<br />
und passivischer Finanzinstrumente: Für Finanzinstrumente<br />
entspricht der Zeitwert grundsätzlich dem Betrag, den die<br />
<strong>Hannover</strong> Rück erhalten bzw. zahlen würde, wenn sie die Finanzinstrumente<br />
am Bilanzstichtag veräußern bzw. begleichen<br />
würde. Sofern Marktpreise an Märkten für Finanzinstrumente<br />
quotiert werden, wird deren Geldkurs verwendet. Ansonsten<br />
werden die beizulegenden Zeitwerte auf Basis der am Bilanzstichtag<br />
bestehenden Marktkonditionen von Finanzinstrumenten<br />
gleicher Bonitäts-, Laufzeit- und <strong>Re</strong>nditecharakteristik<br />
ermittelt oder mittels anerkannter finanzmathematischer Modelle<br />
berechnet. Die <strong>Hannover</strong> Rück verwendet hierzu mehrere<br />
Bewertungsmodelle. Einzelheiten sind in der Tabelle auf Seite<br />
119 aufgeführt. Für weiterführende Erläuterungen verweisen<br />
wir auf unsere Ausführungen zur Zeitwerthierarchie in Kapitel<br />
5.1 „Selbstverwaltete Kapitalanlagen”.<br />
118 ANHANG 3.2 Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden<br />
<strong>Hannover</strong> Rück-Konzerngeschäftsbericht <strong>2010</strong>