Geschäftsbericht 2010 - Hannover Re

China
Australien/Neuseeland
Auch im Berichtsjahr erzielte der chinesische Versicherungsmarkt
ein signifikant hohes Wachstum. Hervorzuheben sind
die strikteren Vorschriften der China Insurance Regulatory
Commission im Hinblick auf die Eigenkapitalausstattung der
Versicherer. Somit war die Nachfrage nach Eigenkapital ersetzenden
Rückversicherungsverträgen ausgeprägt. Insgesamt
erzielte die Branche ein gutes versicherungstechnisches Ergebnis.
Auch die Rückversicherer haben 2010 sowohl sehr
gute Wachstumsraten als auch gute Ergebnisse erzielt. Staatliche
Hilfsprogramme haben den Absatz der dort gebauten
Autos erneut kräftig nach oben getrieben. Angesichts dessen
war im Berichtsjahr wiederum ein deutliches Wachstum bei
Kraftfahrtversicherungen – der dominierenden Sparte in China
– zu verzeichnen.
Die Hannover Rück nimmt im australischen Nichtlebens-Rückversicherungsmarkt
unverändert die dritte Position ein. Unsere
Zeichnungsstrategie ist strikt auf Profitabilität ausgerichtet.
Deshalb haben wir uns im Berichtsjahr von unprofitablem Geschäft
getrennt. Wir zeichnen in Australien und Neuseeland
die gesamte Palette der Rückversicherung. Komplettiert wird
unser Angebot in Australien durch eine Erstversicherungslizenz
unserer Tochtergesellschaft Inter Hannover. Nach wie
vor sind wir führender Anbieter für Katastrophengeschäft,
aber auch im Haftpflichtbereich engagieren wir uns weiterhin.
Angesichts erhöhter Kapitalvorschriften im Hinblick auf das
vorzuhaltende Risikokapital verstärkte sich der Druck auf die
Preise für in Australien lizenzierte Erst- und Rückversicherer.
Die Ratensituation 2010 stellte sich bei nichtproportionalen
Deckungen stabil dar und – was angesichts der Dominanz des
proportionalen Geschäfts noch wichtiger ist – die Versicherungsbedingungen
und Konditionen konnten gehalten werden.
Angesichts der enormen Wachstumschancen ist auch der
Wettbewerb im (Rück-)Versicherungsbereich sehr hoch. Besondere
Geschäftsmöglichkeiten sehen wir in China insbesondere
im fakultativen Bereich, bei den landwirtschaftlichen
Deckungen und bei Transport und Luftfahrt.
Wie prognostiziert hat sich unser Prämienvolumen in China
deutlich erhöht. Unsere Niederlassung in Shanghai, die im
Berichtsjahr ihren Betrieb aufgenommen hat, verbesserte erwartungsgemäß
unsere Geschäftschancen. Als „lokaler“ Rückversicherer
haben wir nun auch Zugang zu Verträgen in einheimischer
Währung.
Obwohl China im Berichtsjahr durch einige (Natur-)Katastrophen
getroffen wurde, blieb der versicherte Schaden moderat.
Großschäden hatten wir nicht zu verzeichnen.
Mit der Entwicklung unseres Portefeuilles aus dem chinesischen
Markt sind wir zufrieden.
Aufgrund des ausgeprägten Wettbewerbs in Australien und
Neuseeland verlief die Ratenentwicklung teilweise unbefriedigend.
So hatten beispielsweise die Hagelereignisse im März
keine nennenswerten positiven Auswirkungen auf die Preise;
vor diesem Hintergrund haben wir uns aus einigen Programmen
zurückgezogen. Auch das schwere Erdbeben im September
in Neuseeland hat nicht zu den erwarteten Ratensteigerungen
geführt. Damals wurde die Region um Christchurch
schwer verwüstet. Aus diesem Schadenereignis resultierte
für die Hannover Rück eine Netto-Schadenbelastung von
113,8 Mio. EUR. Ein weiterer Großschaden ergab sich aus der
Flut im Dezember in Queensland; hierfür haben wir 16,1 Mio.
EUR reserviert.
Die Schadenquote hat sich im Berichtsjahr erhöht.
Globales Katastrophengeschäft
Das Katastrophengeschäft der Hannover Rück wird vornehmlich
von Bermuda aus gezeichnet, das hierfür weltweit als
Kompetenzzentrum gilt. Neben der Expertise unserer Mitarbeiter
vor Ort machen uns unsere Finanzstärke und das exzellente
Rating zu einem seit Jahren gefragten Partner für unsere
Zedenten und Makler.
2010 war für das weltweite Katastrophengeschäft ein schwieriges
Jahr: Zum einen war eine hohe Anzahl von Katastrophenschäden
zu verzeichnen, zum anderen sind die prognostizierten
Ratenreduzierungen überwiegend Wirklichkeit
geworden. Nach einem relativ ruhigen Großschadenverlauf im
Jahr 2009 und einer verbesserten Kapitalbasis der Erstversicherer
gingen die Preise für Katastrophendeckungen im
34 Lagebericht SCHADEN-RÜCKVERSICHERUNG
Hannover Rück-Konzerngeschäftsbericht 2010