Geschäftsbericht 2010 - Hannover Re
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Niederlande<br />
Die erwarteten höheren Eigenkapitalanforderungen im Rahmen<br />
von Solvency II führten bei kleineren Versicherern auch<br />
im Berichtsjahr zu Fusionen und Übernahmen. Außerdem<br />
bringen strengere Anforderungen beim Risikomanagement<br />
eine stärkere Nachfrage nach Naturkatastrophendeckungen<br />
mit sich. Nach den Vorgaben der niederländischen Versicherungsaufsicht<br />
müssen sich die Gesellschaften bei Katastrophendeckungen<br />
nun gegen „200-Jahres-Ereignisse“ absichern.<br />
Nach wie vor ist es die Strategie der <strong>Hannover</strong> Rück, den Anteil<br />
ihrer Haftpflichtsparten in den Niederlanden zu erhöhen.<br />
So haben wir aufgrund der günstigeren Ratensituation im<br />
nichtproportionalen Haftpflichtgeschäft unser Portefeuille moderat<br />
ausgebaut, während wir das Sachgeschäft sehr selektiv<br />
gezeichnet haben. In der Kraftfahrtversicherung scheint bei<br />
den Originaltarifen die Talsohle erreicht zu sein.<br />
Nachdem das Vorjahr von einer hohen Frequenz an Sachschäden<br />
gekennzeichnet war, verlief die Schadensituation im<br />
Berichtsjahr moderat. Demzufolge verbesserte sich die Schadenquote.<br />
Unser Prämienvolumen für den niederländischen Markt ging<br />
leicht zurück.<br />
Zentral- und Osteuropa<br />
Die von der Finanz- und Wirtschaftskrise strapazierten Erstversicherungsmärkte<br />
in den Ländern Zentral- und Osteuropas<br />
haben sich im Laufe des Berichtsjahrs leicht erholt. Allerdings<br />
sanken die Originalraten angesichts eines erhöhten Wettbewerbs<br />
weiter. Gleichwohl ist davon auszugehen, dass die<br />
Märkte in dieser <strong>Re</strong>gion im Vergleich zu den Märkten Westeuropas<br />
überdurchschnittlich wachsen. Die Raten und Konditionen<br />
im Rückversicherungsbereich bewegten sich im Berichtsjahr<br />
auf stabilem und in den meisten Fällen auch<br />
risikoadäquatem Niveau.<br />
Die Märkte in Zentral- und Osteuropa sind für uns strategische<br />
Wachstumsmärkte, allerdings unter der Voraussetzung, dass<br />
das Geschäft weiter profitabel bleibt. Die <strong>Hannover</strong> Rück gehört<br />
hier zu den Top 3 der Rückversicherungsbranche. Wir<br />
sind sehr gut positioniert und quotieren unser Geschäft in<br />
allen Sparten und Märkten.<br />
Auch im Berichtsjahr war ein Trend hin zu einem vermehrten<br />
Kauf von nichtproportionalen Deckungen festzustellen. Ein<br />
höheres Bewusstsein für große Katastrophen führte zu einer<br />
stärkeren Nachfrage nach zusätzlichen Kapazitäten für Naturkatastrophendeckungen.<br />
Darüber hinaus waren höhere Limite<br />
im Haftpflichtbereich zu beobachten.<br />
Nordeuropa<br />
Die <strong>Hannover</strong> Rück ist in den Märkten Nordeuropas ein wichtiger<br />
Anbieter von Rückversicherungsdeckungen. Dies liegt<br />
sowohl an den zur Verfügung stehenden Kapazitäten als auch<br />
an unserem sehr guten Rating. Darüber hinaus ist von Vorteil,<br />
dass wir der einzige Rückversicherer mit einer Niederlassung<br />
in Skandinavien sind.<br />
Der Wettbewerb ist in Nordeuropa sowohl in der Erst- als auch<br />
in der Rückversicherungswirtschaft unverändert intensiv. Da<br />
die Märkte weicher werden, haben wir unser Portefeuille reduziert.<br />
Ein Schwerpunkt unserer Zeichnungspolitik liegt weiterhin<br />
im Bereich der Versicherungsvereine auf Gegenseitigkeit.<br />
Im Berichtsjahr war eine <strong>Re</strong>ihe von Naturkatastrophen zu verzeichnen,<br />
die auch für die <strong>Hannover</strong> Rück Belastungen mit<br />
sich brachte, so zum Beispiel die schweren <strong>Re</strong>genfälle in Dänemark.<br />
Obwohl die Märkte Zentral- und Osteuropas <strong>2010</strong> von einer<br />
<strong>Re</strong>ihe von Naturkatastrophen betroffen waren, sind wir insgesamt<br />
mit der Entwicklung unseres Geschäfts zufrieden. Unser<br />
Prämienvolumen haben wir im Berichtsjahr erneut gesteigert.<br />
Lateinamerika<br />
Die wichtigsten lateinamerikanischen Märkte sind für uns<br />
Mexiko, Argentinien, Brasilien, Kolumbien, Venezuela und<br />
Ecuador. Interessant ist hier – neben der Zeichnung von landwirtschaftlichen<br />
Risiken – auch der Bereich der Katastrophendeckungen.<br />
Lateinamerika ist von der Finanz- und Wirtschaftskrise deutlich<br />
geringer betroffen als Europa; am stärksten waren die<br />
Auswirkungen in Mexiko. Negativ wirkten sich hier – aber<br />
auch in anderen Ländern – fehlende Überweisungen der im<br />
Ausland tätigen Arbeiter aus. In Venezuela führt die dortige<br />
Politik zu schwierigen Rahmenbedingungen für Erst- und<br />
Rückversicherer, sodass wir in diesem Markt sehr vorsichtig<br />
agieren.<br />
32 Lagebericht SCHADEN-RÜCKVERSICHERUNG<br />
<strong>Hannover</strong> Rück-Konzerngeschäftsbericht <strong>2010</strong>