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Geschäftsbericht 2010 - Hannover Re

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Gesamtwirtschaftliche<br />

Rahmenbedingungen<br />

Im Jahr <strong>2010</strong> setzte sich die Erholung der Weltwirtschaft fort.<br />

Dennoch verlor die Konjunktur nach zunächst kräftigen Zuwächsen<br />

im Winterhalbjahr 2009/<strong>2010</strong> leicht an Tempo. Die<br />

Ausprägung war jedoch in den einzelnen Wirtschaftsräumen<br />

und Ländern sehr unterschiedlich. In den Schwellenländern<br />

– insbesondere in Asien – wurde die Expansion bereits von<br />

Beginn des Jahres an wieder flacher; allerdings war zu diesem<br />

Zeitpunkt das Wachstumsniveau der vergangenen Jahre größtenteils<br />

bereits wieder erreicht. Die Industrieländer verloren<br />

erst ab Jahresmitte an Dynamik, wobei jedoch das Vorkrisenniveau<br />

nicht ganz erreicht wurde. Anhaltende strukturelle<br />

Probleme im Finanz- und Immobiliensektor sowie der starke<br />

Konsolidierungsdruck verhinderten eine rasche Rückkehr zu<br />

früheren Werten.<br />

USA<br />

In den USA schwächte sich die Erholung der Wirtschaft im<br />

Jahresverlauf spürbar ab. Maßgeblich beeinflusst wurde der<br />

Tempowechsel zum einen vom Außenhandel, der einen deutlich<br />

negativen Wachstumsbeitrag leistete, sowie durch rückläufige<br />

Impulse der Konjunkturprogramme. Dabei waren die<br />

strukturellen Probleme weiterhin erheblich: Die Verschuldung<br />

privater Haushalte war und ist immer noch hoch; zudem hielt<br />

die Krise im Immobiliensektor weiter an. Dadurch blieb die<br />

Lage am Arbeitsmarkt weiterhin angespannt; die Arbeitslosenquote<br />

lag mit 9,8 % auf einem außerordentlich hohen Niveau<br />

mit einem historisch hohen Stand bei den Langzeitarbeitslosen.<br />

Dementsprechend verhalten entwickelte sich der<br />

private Konsum, der in den USA eine wesentliche Triebfeder<br />

der Konjunktur darstellt, und die nachhaltige Rückkehr auf<br />

den konjunkturellen Wachstumspfad blieb aus. Insgesamt<br />

wuchs das Bruttoinlandsprodukt im Berichtsjahr wieder –<br />

nach einem Rückgang im Jahr 2009 – um 2,9 %.<br />

Europa<br />

Im Euroraum hat sich das konjunkturelle Tempo wieder normalisiert.<br />

Das Bruttoinlandsprodukt für das Jahr <strong>2010</strong> stieg<br />

um 1,8 %. Dabei war die Geschwindigkeit der wirtschaftlichen<br />

Erholung der einzelnen Mitgliedsstaaten sehr uneinheitlich.<br />

Exportorientierte Länder mit relativ gesunden Staatsfinanzen<br />

wie Deutschland, die Niederlande, Finnland und<br />

Österreich profitierten von der positiven Entwicklung der<br />

Weltnachfrage. Sie verzeichneten eine für den Euroraum überdurchschnittliche<br />

Dynamik. Anders war es in Griechenland,<br />

Irland, Portugal und Spanien. Als <strong>Re</strong>aktion auf die dortigen<br />

<strong>Re</strong>finanzierungsprobleme waren diese Länder gezwungen,<br />

scharfe Sparmaßnahmen zu ergreifen, die sich als Bürde für<br />

die Konjunktur erwiesen. Frankreich, Italien oder Belgien hingegen<br />

verzeichneten ein dem Euro-Durchschnitt entsprechendes<br />

konjunkturelles Wachstum. Während sich die Beschäftigungssituation<br />

in Deutschland, Finnland oder den<br />

Niederlanden weiter verbessert hat, stieg die Arbeitslosenquote<br />

unter anderem in Spanien und Irland stark an.<br />

Deutschland<br />

In Deutschland setzte sich im Berichtsjahr der wirtschaftliche<br />

Aufschwung mit hoher Dynamik fort. Das reale Bruttoinlandsprodukt<br />

stieg im Gesamtjahr um 3,6 %. Damit steuerte die<br />

deutsche Wirtschaft – nachdem sie über viele Jahre Schlusslicht<br />

im Euroraum war – überdurchschnittliche Wachstumsbeiträge<br />

zum Bruttoinlandsprodukt der Währungsunion bei. Größter<br />

Wachstumstreiber im Berichtsjahr war die Binnenkonjunktur.<br />

Grund hierfür war der verstärkte Investitionsanreiz, der aus<br />

dem historisch niedrigen Zinsniveau resultierte. Der private<br />

Konsum stieg im Sommerquartal zum dritten Mal in Folge, noch<br />

stärker aber stieg der öffentliche Konsum. Dank des wirtschaftlichen<br />

Aufschwungs hat sich die Lage auf dem Arbeitsmarkt im<br />

Laufe des Jahres <strong>2010</strong> weiter entspannt.<br />

Asien<br />

In China war das Expansionstempo weiterhin sehr kräftig, obwohl<br />

es sich im Jahresverlauf etwas verlangsamte. Dies dürfte<br />

vor allem den Bemühungen der <strong>Re</strong>gierung geschuldet sein,<br />

einer Überhitzung des Immobilienmarktes und einer hohen<br />

Kreditvergabe mit einer deutlich restriktiveren Geldpolitik<br />

zu begegnen. Dennoch stieg das Bruttoinlandsprodukt um<br />

10,3 %. Alles in allem bleibt der Wachstumsausblick positiv.<br />

In Japan hat sich der Aufschwung nach dem starken wirtschaftlichen<br />

Einbruch im Zuge der Finanzmarktkrise fortgesetzt.<br />

Im Jahresverlauf schwächte sich die Konjunkturdynamik<br />

jedoch deutlich ab. Dies war zum einen bedingt durch das<br />

Auslaufen staatlicher Stützungsmaßnahmen; zum anderen<br />

führten die Konjunkturabkühlung in wichtigen Exportmärkten<br />

sowie der aufgewertete Yen zu einem Rückgang der Exporte.<br />

Kapitalmärkte<br />

Vor dem Hintergrund der Nachwirkungen der Finanz- und<br />

Wirtschaftskrise war das Marktumfeld für Aktien noch von<br />

hoher Volatilität und Unsicherheit geprägt. Unter anderem<br />

sorgte auch die Schieflage mehrerer europäischer Staatshaus-<br />

Lagebericht<br />

<strong>Hannover</strong> Rück-Konzerngeschäftsbericht <strong>2010</strong><br />

GESAMTWIRTSCHAFTLICHE RAHMENBEDINGUNGEN LaGEBERICht<br />

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