Geschäftsbericht 2010 - Hannover Re
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Deutschland<br />
Das Berichtsjahr stellte den deutschen Lebens- und <strong>Re</strong>ntenversicherungsmarkt<br />
vor eine <strong>Re</strong>ihe von Herausforderungen,<br />
die den Veränderungen der geschäftlichen Bedingungen geschuldet<br />
waren: dem niedrigen Zinsniveau für Euro-Staatsanleihen,<br />
verbunden mit der laufenden Diskussion über das<br />
Kreditrisiko der peripheren Euro-Länder, den Diskussionen<br />
über die Einführung von Solvency II und der sichtbaren Veränderung<br />
der Nachfrage, die, wie schon im Jahr 2009, <strong>Re</strong>nten-<br />
und Kapitalisierungsprodukten zu Einmalprämien einen<br />
Vorrang einräumt.<br />
Das niedrige Zinsniveau für festverzinsliche Papiere, die bei<br />
Weitem den größten Teil der Aktiva der deutschen Lebensversicherer<br />
ausmachen, hat sowohl kurz- als auch langfristige<br />
Konsequenzen. So wurde im zweiten Halbjahr <strong>2010</strong> in den<br />
Kreisen der deutschen Aktuare in Zusammenarbeit mit der<br />
Aufsichtsbehörde BaFin eine intensive Diskussion über die<br />
Höhe des zukünftigen <strong>Re</strong>chnungszinses geführt, der zurzeit<br />
bei 2,25 % pro Jahr liegt. Während die Aufsichtsbehörde<br />
eine Absenkung auf 1,75 % pro Jahr vorschlägt, vertreten<br />
die Aktuare und der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft<br />
die Auffassung, dass 2,0 % ein angemessenes<br />
Garantieniveau darstellen.<br />
Ebenfalls bemerkenswert ist das Verhalten der Verbraucher:<br />
Im Neugeschäft werden Produkte zu Einmalprämien, gekoppelt<br />
mit kürzeren Laufzeiten, bevorzugt. Die Stornoraten für<br />
das Bestandsgeschäft, die sich gegenüber dem Vorjahr auf<br />
hohem Niveau stabilisiert haben, zeigen eine Änderung im<br />
Loyalitätsverhalten an, was für die Zukunft erhebliche Auswirkungen<br />
auf die Finanzkraft der Lebensversicherer haben wird.<br />
Steuerbegünstigte Produkte für die eigene Altersvorsorge, sogenannte<br />
Riester- und Rürup-<strong>Re</strong>nten, die in unterschiedlichen<br />
Varianten angeboten werden, sind weiterhin recht populär.<br />
Die in den letzten Jahren von einigen Anbietern propagierten<br />
Variable Annuities sind stark rückläufig, während Risikodeckungen<br />
zur Eigenvorsorge (wie Invaliditätsdeckungen) und<br />
zur Hinterbliebenenvorsorge (wie Todesfalldeckungen) nach<br />
wie vor einen breiten Markt finden.<br />
Auf der Lebens- und <strong>Re</strong>ntenseite haben wir einen Schwerpunkt<br />
in der Kundengruppe der deutschen Gegenseitigkeitsvereine<br />
und derjenigen Lebensversicherer, die dem Vertrieb<br />
über den Bankenkanal nahestehen. Mit über 40 Zedenten<br />
haben wir eine erfreuliche Marktdurchdringung erreicht und<br />
konnten in den letzten Jahren trotz eines sehr kompetitiven<br />
Umfeldes eine <strong>Re</strong>ihe von neuen Kunden gewinnen.<br />
Die Prämieneinnahmen beliefen sich im Berichtsjahr auf<br />
343,0 Mio. EUR (389,8 Mio. EUR). Die Ergebnisse für Todesfall<br />
und Invalidität waren sehr gut, sodass wir trotz einer Abschreibung<br />
auf die aktivierten Abschlusskosten von einigen<br />
Finanzierungsverträgen ein ansprechendes operatives Ergebnis<br />
erreichen konnten.<br />
Großbritannien<br />
Im britischen Markt, unverändert der größte europäische Lebensrückversicherungsmarkt,<br />
agieren wir seit vielen Jahren<br />
auf zwei Ebenen: Unsere Tochtergesellschaft HLR United<br />
Kingdom in Virginia Water/London betreut mit einem umfassenden<br />
Serviceangebot in Underwriting, Schadenabwicklung<br />
und Administration den klassischen Rückversicherungsmarkt,<br />
während die <strong>Hannover</strong> Rück AG in <strong>Hannover</strong> schwerpunktmäßig<br />
das schnell expandierende Langlebigkeitsgeschäft<br />
zeichnet.<br />
Nach wie vor zeichnet sich der klassische Rückversicherungsmarkt<br />
in Großbritannien durch eine extrem hohe Wettbewerbsintensität<br />
für das Neugeschäft aus. Vor diesem Hintergrund<br />
hat die HLR UK ihre vorsichtige Zeichnungspolitik<br />
fortgesetzt.<br />
Die Prämieneinnahmen der HLR UK beliefen sich auf<br />
197,6 Mio. EUR (182,5 Mio. EUR), dies entspricht einem<br />
Wachstum von 8,3 %. Die Risiko- und Kapitalanlageergebnisse<br />
fielen erfreulich aus, sodass der operative Gewinn (EBIT)<br />
von 26,7 Mio. EUR um 35,6 % über dem Vorjahresniveau lag.<br />
Die EBIT-<strong>Re</strong>ndite betrug, bezogen auf die verdiente Nettoprämie<br />
von 144,7 Mio. EUR, im Berichtsjahr 18,4 %. Nach<br />
Berücksichtigung von Ertragsteuern stellte sich ein Betrag von<br />
19,9 Mio. EUR ein.<br />
Lagebericht<br />
Der deutsche Markt wird innerhalb der <strong>Hannover</strong> Rück-Gruppe<br />
von unserer Tochtergesellschaft, der E+S Rückversicherung<br />
AG, von <strong>Hannover</strong> aus betreut.<br />
Von <strong>Hannover</strong> aus zeichnen wir seit Mitte der 90er Jahre federführend<br />
das Privatrentengeschäft, in dem wir uns fokussiert<br />
haben auf die sofort beginnenden <strong>Re</strong>ntenpolicen für<br />
Personen mit verkürzter Lebenserwartung (sog. Enhanced<br />
Annuities). Dieses Marktsegment wächst stetig, und unsere<br />
Zedenten gehören zu den führenden Anbietern dieses Produkttyps.<br />
<strong>Hannover</strong> Rück-Konzerngeschäftsbericht <strong>2010</strong><br />
Personen-RÜCKVERSICHERUNG LaGEBERICht<br />
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