Geschäftsbericht 2010 - Hannover Re

die lange Frostperiode zu Beginn des Jahres, die zu einem
zusätzlichen Schadenaufwand für die deutsche Versicherungswirtschaft
von rund 400 Mio. EUR führte. Dadurch stieg
die Schaden-/Kostenquote der Sachversicherer, besonders in
der Sparte verbundene Gebäudeversicherung.
Der deutsche Markt wird innerhalb des Hannover Rück-
Konzerns von unserer Tochtergesellschaft E+S Rück betreut.
Als „Der Rückversicherer für Deutschland“ ist sie dank ihres
guten Ratings, ihrer ausgeprägten Kundenorientierung und
der Kontinuität ihrer Geschäftsbeziehungen seit Jahrzehnten
ein gefragter Partner.
Die E+S Rück ist in unserem Heimatmarkt sehr gut positioniert
und nimmt in Deutschland – dem weltweit zweitgrößten
Schaden-Rückversicherungsmarkt – nach wie vor den zweiten
Platz ein. Bei der Rückversicherung von Kraftfahrtgeschäft ist
sie sogar die Nr. 1.
Die verbesserten Entwicklungen im Erstversicherungsbereich
wirkten sich auch positiv auf unser Kraftfahrt-Portefeuille aus:
Die Margen unserer proportionalen Verträge haben sich verbessert,
und die nichtproportionalen Verträge konnten auf
Basis eines verbesserten Originalprämienniveaus und erhöhter
Rückversicherungsprämien profitieren.
Günstig entwickelte sich die Unfallversicherung, die wir unverändert
zu unseren Zielsparten zählen. Im Berichtsjahr
konnten wir neue Kunden hinzugewinnen, aber auch von bestehenden
Zedentenverbindungen höhere Geschäftsanteile
übernehmen. Angesichts dessen stieg unser Prämienvolumen
erneut an. Auch mit Blick auf die Schadensituation sind wir
mit der Geschäftsentwicklung in der Unfallversicherung sehr
zufrieden. Im Berichtsjahr haben wir unsere Serviceleistungen
weiter ausgebaut, hierzu zählen u. a. Schulungsprogramme
für Zedenten in Fragen der Risikoprüfung und der Schadenbegutachtung.
Bruttoprämie in Deutschland nach Sparten
5,4 % Unfall
36,2 % Kraftfahrt
26,0 % Haftpflicht
32,4 % Sach
Die Geschäftsentwicklung in der Haftpflichtversicherung trug
mit einer kombinierten Schaden-/Kostenquote von unter
100 % positiv zum Ergebnis bei.
Als Großschaden hatten wir in Deutschland im Berichtsjahr
den Sturm „Xynthia“ zu verzeichnen. Die E+S Rück war davon
mit 4 Mio. EUR netto eher unterdurchschnittlich betroffen.
Darüber hinaus ergab sich eine Belastung aus einem Pharmaschaden.
Die kombinierte Schaden-/Kostenquote für unser
Deutschlandgeschäft verbesserte sich im Berichtsjahr auf
94,0 % (103,1 %).
Unsere Position als einer der führenden Rückversicherer im
profitablen deutschen Markt konnten wir im Berichtsjahr festigen.
Das Brutto-Prämienvolumen stieg leicht an, sodass wir
insgesamt mit der Entwicklung auf unserem Heimatmarkt angesichts
teilweise schwieriger Bedingungen sehr zufrieden
sind.
Nordamerika
Der nordamerikanische (Rück-)Versicherungsmarkt ist sowohl
weltweit als auch für unser Schaden-Rückversicherungsportefeuille
der größte Einzelmarkt. Auf ihn entfallen 13,2 % unseres
Prämienvolumens in der Schaden-Rückversicherung.
Deutlich besser als erwartet entwickelte sich im Berichtsjahr
das industrielle Feuergeschäft. Dabei profitierten wir vom
Ausbleiben nennenswerter Schäden.
Für die technischen Versicherungen zeigte sich für uns im
Jahr 2010 ein insgesamt zufriedenstellendes Schadenbild. Die
Versicherung von Windkraftanlagen ist allerdings durch verschiedene
Serienschäden derzeit noch nicht profitabel.
Die Hannover Rück ist in den USA sehr gut positioniert; wir
zeichnen unser Geschäft fast ausschließlich über Makler. Und
so ist es besonders erfreulich, dass wir im Berichtsjahr von
den US-amerikanischen Maklern in einer Studie der Flaspöhler
Research Group zum vierten Mal in Folge zum besten
Rückversicherer gewählt wurden. Nach Meinung unserer
Zedenten haben sich unsere exzellente Bonität und unser
Service kontinuierlich verbessert, und deshalb ist es ihnen
wichtig, dass uns alle ihre Haftpflichtplatzierungen vorgelegt
werden.
24 Lagebericht SCHADEN-RÜCKVERSICHERUNG
Hannover Rück-Konzerngeschäftsbericht 2010