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Geschäftsbericht 2010 - Hannover Re

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Das Konzernergebnis für das Berichtsjahr hat unsere Erwartungen<br />

deutlich übertroffen. Ein sehr gutes Ergebnis aus der<br />

normalen Geschäftstätigkeit wurde durch einen Sondereffekt<br />

unterstützt, der sich aus einem für uns relevanten Urteil des<br />

Bundesfinanzhofs (BFH) ergab. Nachdem der BFH mit seinem<br />

Urteil vom 13. Oktober <strong>2010</strong> die Unzulässigkeit einer<br />

Hinzurechnungsbesteuerung von Kapitalerträgen irischer<br />

Tochtergesellschaften bestätigt hat, konnten wir hierfür gebildete<br />

Rückstellungen auflösen. Kern des <strong>Re</strong>chtsstreits war die<br />

Frage, ob die von einer Rückversicherungstochtergesellschaft<br />

mit Sitz in Irland erzielten Kapitaleinkünfte bei der Muttergesellschaft<br />

in Deutschland der Hinzurechnungsbesteuerung<br />

unterliegen. Der BFH hat mit seinem Urteil den Entscheid des<br />

Niedersächsischen Finanzgerichts <strong>Hannover</strong> aus der ersten<br />

Instanz bestätigt. Vor diesem Hintergrund wurden sämtliche<br />

steuerlichen Risiken neu bewertet. Dies führte zu einem Anstieg<br />

des Konzernergebnisses von insgesamt 112,2 Mio. EUR.<br />

Im Dezember <strong>2010</strong> erzielten wir Einigung über den Verkauf<br />

aller operativen Gesellschaften unserer amerikanischen Tochtergesellschaft<br />

Clarendon Insurance Group, Inc., New York,<br />

an die bermudische Enstar Group Ltd., Hamilton. Die Transaktion,<br />

welche noch der Zustimmung der ausländischen Aufsichtsbehörden<br />

bedarf, wird voraussichtlich im zweiten Quartal<br />

2011 abgeschlossen werden. Der Kaufpreis der bereits seit<br />

2005 in Abwicklung befindlichen Clarendon beträgt vor endgültiger<br />

Preisfixierung umgerechnet 162,5 Mio. EUR. Mit dem<br />

Verkauf reduzieren sich für uns wesentliche Risiken, zum Beispiel<br />

die Rückversicherungs forderungen aus Rückstellungen<br />

für noch nicht abgewickelte Versicherungsfälle (<strong>Re</strong>insurance<br />

<strong>Re</strong>coverables). Außerdem entfallen operationale Risiken, die<br />

mit der Abwicklung eines US-amerikanischen Erstversicherers<br />

verbunden sind, sowie erhebliche Verwaltungskosten, die<br />

in den Folgejahren angefallen wären. Der Verkauf der Clarendon<br />

führt entsprechend der IFRS-<strong>Re</strong>chnungslegung zu einer<br />

Belastung unseres Konzernergebnisses im Berichtsjahr von<br />

69,2 Mio. EUR, die in dem Geschäftsfeld Schaden-Rückversicherung<br />

anfällt.<br />

Das operative Ergebnis (EBIT) der <strong>Hannover</strong> Rück erhöhte<br />

sich <strong>2010</strong> auf 1,2 Mrd. EUR (1,1 Mrd. EUR). Die Vergleichsperiode<br />

war von positiven Sondereffekten in der Personen-<br />

Rückversicherung von 144,7 Mio. EUR gekennzeichnet. Diese<br />

ergaben sich aus dem Erwerb des ING-Lebensrückversicherungsportefeuilles<br />

sowie der Wertaufholung von unrealisierten<br />

Verlusten der Depots, die bei US-amerikanischen Kunden<br />

im Namen der <strong>Hannover</strong> Rück gehalten werden (ModCo). Das<br />

Konzernergebnis von 748,9 Mio. EUR übertraf noch einmal<br />

den hervorragenden Wert des Vorjahres (733,7 Mio. EUR). Zu<br />

diesem positiven Ergebnis haben so wohl ein sehr gutes unterliegendes<br />

operatives Ergebnis als auch positive Einmaleffekte<br />

aus der Entscheidung des BFH beigetragen. Das Ergebnis je<br />

Aktie betrug 6,21 EUR (6,08 EUR).<br />

Besonders positiv entwickelte sich auch unser Eigenkapital<br />

ohne Anteile anderer Gesellschafter; es stieg im Berichtsjahr<br />

von 3,7 Mrd. EUR auf nunmehr 4,5 Mrd. EUR an. Das ge -<br />

samte haftende Kapital erhöhte sich von 5,6 Mrd. EUR auf<br />

7,0 Mrd. EUR. Die Eigenkapitalrendite beträgt für <strong>2010</strong><br />

18,2 %.<br />

Im September <strong>2010</strong> haben wir das relativ niedrige Zinsniveau<br />

dazu genutzt, eine nachrangige Hybridanleihe in Höhe von<br />

500 Mio. EUR am europäischen Kapitalmarkt zu platzieren.<br />

Die Anleihe hat eine Laufzeit von 30 Jahren und dient dazu,<br />

unsere Kapitalstruktur weiter zu optimieren sowie zukünftiges<br />

Wachstum mit dem notwendigen Kapital zu hinterlegen.<br />

Als Mittel der Risikoreduzierung bedienen wir uns der <strong>Re</strong>trozession,<br />

das heißt, wir geben Teile der von uns in Deckung<br />

genommenen Risiken an andere Rückversicherer weiter. Die<br />

Rückversicherungsforderungen aus Rückstellungen für noch<br />

nicht abgewickelte Versicherungsfälle – also Ansprüche, die<br />

wir gegenüber unseren <strong>Re</strong>trozessionären haben – reduzierten<br />

sich im Jahresverlauf auf 1,0 Mrd. EUR (1,7 Mrd. EUR). Die<br />

<strong>Re</strong>duzierung resultiert mit 0,8 Mrd. EUR aus dem Verkauf der<br />

Clarendon. Nach wie vor legen wir großen Wert auf die Qualität<br />

unse rer <strong>Re</strong>trozessionäre: 92,4 % der Gesellschaften, zu<br />

denen wir derartige Geschäftsbeziehungen unterhalten, sind<br />

von Standard & Poor’s mit einem sogenannten Investment-<br />

Grade-Rating von „BBB“ oder besser eingestuft.<br />

Unsere Geschäftsfelder<br />

Im Folgenden erläutern wir den Verlauf des Geschäftsjahres<br />

anhand unserer beiden strategischen Geschäftsfelder, der<br />

Schaden- und der Personen-Rückversicherung. Ergänzend<br />

hierzu finden Sie in der Segmentberichterstattung des Jahresabschlusses<br />

eine Darstellung der Bilanz- und Ergebniskomponenten<br />

beider Geschäftsfelder.<br />

20 Lagebericht UNSERE GESCHäFTSFELDER<br />

<strong>Hannover</strong> Rück-Konzerngeschäftsbericht <strong>2010</strong>

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