programm 2014 | halbjahr 01 - VHS Dortmund - Stadt Dortmund
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Kunst-Geschichte –<br />
Matinee<br />
In zwei Blöcken von jeweils ca. 70 Minuten<br />
werden der Bochumer Historiker<br />
Malte Pattberg und die Gelsenkirchener<br />
Kunsthistorikerin Reintje Brenders<br />
in die Thematik der Deutschen Kolonien<br />
einführen.<br />
In der Pause wird es Kaffee, Tee, Erfrischungsgetränke,<br />
Brötchen und Kuchen<br />
geben, die im Entgelt enthalten sind.<br />
Ein Platz an der Sonne –<br />
Die Kolonien des Deutschen<br />
Kaiserreiches aus historischer<br />
und kunsthistorischer Sicht<br />
Erst spät zu einem Nationalstaat mit<br />
kolonialen Ambitionen geworden, bemühte<br />
sich Deutschland im späten 19.<br />
und frühen 20. Jahrhundert um so vehementer<br />
darum zu den traditionellen<br />
Kolonialmächten aufzuschließen. Die<br />
Rücksichtslosigkeit, mit der hierbei vorgegangen<br />
wurde, führte einerseits zu<br />
schweren diplomatischen Spannungen,<br />
die mit zu der Atmosphäre beitrugen,<br />
in der der erste Weltkrieg ausbrechen<br />
konnte.<br />
Aber auch Verbrechen an der Bevölkerung<br />
der kolonisierten Gebiete, von<br />
denen der Völkermord an den Hereros<br />
im heutigen Namibia lediglich der<br />
bekannteste ist, fanden statt. Auf der<br />
anderen Seite gab es auch sozial engagierte<br />
Kolonialbeamte, deren Arbeit in<br />
einigen Fällen zu wirklichen Verbesserungen<br />
führte. Aber auch viele deutsche<br />
Künstler hatten ein großes Interesse an<br />
den Deutschen Kolonien.<br />
Als Emil Nolde 1913 nach Neuguinea<br />
aufbrach hatte die Künstlergemeinschaft<br />
„die Brücke“ sich bereits aufgelöst. In<br />
den Jahren zuvor hatte sie einen maßgeblichen<br />
Anteil an der Entstehung und<br />
der Entwicklung des Expressionismus als<br />
Kunstrichtung und des damit verbundenen<br />
Lebensgefühls. Im künstlerischen<br />
Schaffen der Brücke-Künstler spielte die<br />
Südsee eine wichtige Rolle: Sie wurde<br />
zu einem Ort der Sehnsucht und zu<br />
einem beispielhaften Ort ursprünglichen<br />
Lebens und ursprünglicher Kunst.<br />
Die Südseereise Emil Noldes hatte aber<br />
auch noch einen anderen Charakter: im<br />
Herbst 1913 reiste er mit seiner Frau<br />
als Mitglied der vom Reichskolonialamt<br />
Berlin entsandten „Medizinisch-demographischen<br />
Deutsch-Neuguinea-Expedition“<br />
nach Neuguinea.<br />
„Das ‚demographische‘, die Erforschung<br />
der rassischen Eigentümlichkeiten der<br />
Bevölkerung, war meine freie und besondere<br />
Aufgabe“ präzisiert Emile Nolde<br />
in einem Brief.<br />
Er hält seine Eindrücke in einigen hundert<br />
kleinen Farbstiftzeichnungen fest,<br />
malt große Aquarelle auf chinesischem<br />
Reispapier und neunzehn Gemälde.<br />
Im zweiten Teil der Matinee geht es<br />
um den Einfluss der Kolonien auf die<br />
Kunst Emil Noldes, die auch in einem<br />
breiteren kulturellen und künstlerischen<br />
Kontext verankert wird.<br />
Veranstaltung 141-524<strong>01</strong><br />
Reintje Brenders M.A. / Malte Pattberg<br />
<strong>VHS</strong> Löwenhof, Hansastr. 2–4<br />
Samstag, 15.02.14, 11:00-14:00 Uhr<br />
4 UStd., 15,00 Euro<br />
Der erste Weltkrieg, ein<br />
Überblick<br />
In diesem Kurs wird ein kurzer Überblick<br />
über mögliche Ursachen, Verlauf,<br />
Erfahrung und Folgen des ersten Weltkrieges<br />
gegeben werden. Politische Hintergründe<br />
werden hierbei ebenso thematisiert<br />
wie das Erlebnis der Schrecken<br />
des Krieges, der durch die technische<br />
Entwicklung bis dahin ungeahnte Dimensionen<br />
annahm. Überdies wird die<br />
Frage nach den Folgen des Krieges aufgeworfen<br />
der oft als die „Urkatastrophe<br />
des 20. Jahrhunderts“ bezeichnet wird.<br />
Veranstaltung 141-52402D<br />
Malte Pattberg<br />
<strong>VHS</strong> Löwenhof, Hansastr. 2–4<br />
6 x Donnerstag, ab 06.03.14<br />
17:00-18:30 Uhr, 12 UStd.<br />
44,00 Euro<br />
Kaiser Wilhelm II.<br />
und der Erste Weltkrieg<br />
In Studien und Biographien wird der<br />
letzte deutsche Kaiser als der erste<br />
deutsche Medienstar eingeschätzt. Wilhelm<br />
II. war bekannt für seine markigen,<br />
säbelrasselnden Reden und für<br />
seine glanzvollen, farbenprächtigen<br />
Paradeuniformen. Nachhaltige Wirkung<br />
erzielte er auch mit seinen Reden Ende<br />
Juli, Anfang August 1914, mit denen<br />
er „sein Volk“ auf den kommenden<br />
Krieg einstimmte. Mit seiner griffigen<br />
Formel „Ich kenne keine Parteien mehr,<br />
ich kenne nur noch Deutsche!“ bewirkte<br />
er den sogenannten „Burgfrieden“,<br />
der während des I.Weltkriegs (fast) alle<br />
deutschen Parteien hinter der Reichsführung<br />
versammelte. Doch war dies<br />
zugleich der Wendepunkt in Wilhelms<br />
Regentenzeit. Zwar war der Kaiser in<br />
der Folge weiterhin medial sehr präsent,<br />
aber seine Macht schwand zusehends.<br />
Ab 1916 hatte einzig die Oberste Heeresleitung<br />
(OHL) das Sagen – Deutschland<br />
war quasi eine Militärdiktatur. Als<br />
die OHL im Herbst 1918 den Krieg<br />
verloren gab, wurde Wilhelm II. zur Abdankung<br />
genötigt und ging ins holländische<br />
Exil – die Monarchie in Deutschland<br />
war zu Ende.<br />
Der Vortrag beschreibt anhand vieler<br />
dokumentarischer Filmaufnahmen die<br />
Rolle Kaiser Wilhelms II. im Bezug auf<br />
den Ersten Weltkrieg.<br />
Vortrag<br />
Veranstaltung 141-52403<br />
Dipl.-Päd. Wolfgang Hoffmann<br />
<strong>VHS</strong> Löwenhof, Hansastr. 2–4<br />
Dienstag, 11.03.14, 19:00-20:30 Uhr<br />
2 UStd., entgeltfrei<br />
Manfred von Richthofen,<br />
der „Rote Baron“<br />
Als erfolgreichster Jagdflieger des ersten<br />
Weltkrieges wurde der „Rote Baron“,<br />
Manfred Freiherr von Richthofen, bereits<br />
während seines kurzen Lebens zu einer<br />
Legende, die seither durch zahlreiche<br />
Bücher, Verfilmungen und Computerspiele<br />
am Leben erhalten wird. Mit der<br />
historischen Person haben die verklärenden<br />
Legenden oft wenig zu tun. Sein<br />
Leben, sein vielfach diskutierter Tod,<br />
und sein Nachleben sollen in diesem<br />
Vortrag thematisiert werden.<br />
Vortrag<br />
Veranstaltung 141-52404<br />
Malte Pattberg<br />
<strong>VHS</strong> Löwenhof, Hansastr. 2–4<br />
Freitag, 21.03.14, 19:00-20:30 Uhr<br />
2 UStd., entgeltfrei<br />
„Im Westen nichts Neues“<br />
Der Erste Weltkrieg im Film:<br />
von Charlie Chaplin bis<br />
Remarque<br />
Die Dokumentation „Die Schlacht an<br />
der Somme“ kam schon 1916 (!) in<br />
die britischen Kinos. 20. Mill. Zuschauer<br />
wurde eine der verlustreichsten britischen<br />
Offensiven als Sieg verkauft.<br />
Angesichts des Kriegseintritts der USA<br />
ließ es sich Charlie Chaplin in „Gewehr<br />
über“ (1918) nicht nehmen, das Kriegsgeschehen<br />
zu verharmlosen und dem<br />
Kaiser – zumindest auf der Leinwand -–<br />
einen Fußtritt zu verabreichen. Die wenigen<br />
erhaltenen Produktionen der Mittelmächte<br />
– wie „Wien im Krieg“(1915)<br />
– beleuchteten das Geschehen an der<br />
Front und in der Heimat oft aus humorvoller<br />
Perspektive und blendeten<br />
das reale Morden aus. Gegen Ende<br />
der Weimarer Republik und zu Beginn<br />
der Hitler-Herrschaft gab es eine neue<br />
Welle von Filmen, die sich auf den<br />
Ersten Weltkrieg bezogen. Filme wie<br />
„Im Westen nichts Neues“ (1930) und<br />
„Westfront 1918“ beschreiben aus pazifistischer<br />
Perspektive die Schrecken des<br />
Krieges, während Streifen wie „Douaumont“<br />
(1931) und „Stoßtrupp 1917“<br />
(1934) das Fronterlebnis preisen und<br />
damit den Boden für die Nazis und den<br />
Zweiten Weltkrieg bereiten.<br />
Vortrag<br />
Veranstaltung 141-52405<br />
Dr. Torsten Reters<br />
<strong>VHS</strong> Löwenhof, Hansastr. 2–4<br />
Dienstag, 25.03.14, 19:30-21:00 Uhr<br />
2 UStd., entgeltfrei<br />
Der Seekrieg<br />
im Ersten Weltkrieg<br />
Bei der Erinnerung an den Ersten Weltkrieg<br />
stehen fast immer die Schützengräben<br />
der Westfront in Frankreich und<br />
Belgien im Fokus der Aufmerksamkeit.<br />
Die Marinen der kriegführenden Parteien<br />
spielten jedoch sowohl bei den strategischen<br />
als auch den diplomatischen<br />
Überlegungen der Planer auf beiden<br />
Seiten eine entscheidende Rolle. Der U-<br />
Boot Krieg Deutschlands, der verglichen<br />
mit dem des Zweiten Weltkrieges nur<br />
sehr wenig Beachtung findet, trug entscheidend<br />
zum Kriegseintritt der USA<br />
1917 bei. Im Jahr zuvor war die größte<br />
je mit Geschützen ausgetragene Seeschlacht<br />
der Geschichte vor dem Skagerrak<br />
ähnlich unklarer verlaufen wie<br />
viele der vergeblichen Grabenkämpfe.<br />
Im November 1918 schließlich war es<br />
der Aufstand der Matrosen gegen einen<br />
aussichtslosen und selbstmörderischen<br />
Befehl, der zur Novemberrevolution und<br />
dem Sturz der Monarchie in Deutschland<br />
führte.<br />
Vortrag<br />
Veranstaltung 141-52406<br />
Malte Pattberg<br />
<strong>VHS</strong> Löwenhof, Hansastr. 2–4<br />
Freitag, 04.04.14, 19:00-20:30 Uhr<br />
2 UStd., entgeltfrei<br />
In Flanders Fields the poppies<br />
grow... die englischsprachigen<br />
„war poets“<br />
Mehr noch als in Deutschland hat sich<br />
die Erinnerung an den ersten Weltkrieg,<br />
als den „great war“, in das kollektive<br />
Gedächtnis der Engländer eingebrannt.<br />
Hierzu haben besonders eine Reihe von<br />
Soldaten beigetragen, die versuchten,<br />
durch das Schreiben von Gedichten die<br />
Kriegserfahrung zu verarbeiten.<br />
Viele von ihnen überlebten den Krieg<br />
nicht, doch ihre Texte sind bis heute<br />
fester Bestandsteil der Schulausbildung<br />
in englischsprachigen Ländern als ein<br />
tragisches Zeugnis der „Lost Generation“,<br />
die durch den Krieg vernichtet<br />
wurde.<br />
Vortrag<br />
Veranstaltung 141-52407<br />
Malte Pattberg<br />
<strong>VHS</strong> Löwenhof, Hansastr. 2–4<br />
Freitag, 09.05.14, 19:00-20:30 Uhr<br />
2 UStd., entgeltfrei<br />
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