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programm 2014 | halbjahr 01 - VHS Dortmund - Stadt Dortmund

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Der Gesellschaftsvertrag<br />

Politische Philosophie von der<br />

Renaissance bis zur Aufklärung<br />

Die Menschheit hat sich vom natürlichen<br />

Zustand weg zu einem Zustand<br />

entwickelt, der allem Recht der Natur<br />

ins Gesicht schlägt.<br />

Was tun? Die Antwort versuchte Jean-<br />

Jaques Rousseau mit seinem „Gesellschaftsvertrag“<br />

(„Contrat social“) zu<br />

geben, seiner bekanntesten politischen<br />

Schrift.<br />

Das allgemeine Wohl soll Ziel eines Gesellschaftsvertrags<br />

sein.<br />

In seiner kleinen Schrift „Zum Ewigen<br />

Frieden“ von 1795 erweiterte Immanuel<br />

Kant seine Theorie der Bürgerrechte mit<br />

der Forderung nach einem „Weltbürgerrecht“<br />

und übertrug die Vertragstheorie<br />

auf das Verhältnis zwischen souveränen<br />

Staaten.<br />

Dieser Impuls Kants hat die Gründung<br />

des Völkerbunds 1920 und auch die<br />

Gründung der UNO 1945 inspiriert. Wir<br />

diskutieren die aktuelle Rolle von Gesellschaftsverträgen.<br />

Vortrag<br />

Veranstaltung 141-53207<br />

Günter Link<br />

<strong>VHS</strong> Löwenhof, Hansastr. 2–4<br />

Montag, 12.05.14, 19:30-21:45 Uhr<br />

3 UStd., entgeltfrei<br />

Die Signatur der Dinge: als<br />

die Welt noch zu uns sprach<br />

In der Renaissance und im frühen Barock<br />

ruht das Verständnis der Welt auf<br />

Analogien und Ähnlichkeiten: Jedes Wesen,<br />

jedes Ding ist der Ausdruck eines<br />

anderen. Wer die Sprache der Welt verstehen<br />

kann, gelangt zur Weisheit. Alles<br />

spricht und gibt von sich einen Klang,<br />

den es nur zu hören gilt. Das Wort<br />

selbst ist ein Behältnis des Wesens der<br />

Dinge, trägt deren „Signatur“.<br />

Adam, ebenfalls Teil dieser Welt, erkennt<br />

und benennt die Dinge. Weit<br />

von jener mechanistischen Auffassung<br />

entfernt, die mit Descartes später triumphieren<br />

wird, ist das Verhältnis des<br />

Menschen zur Natur noch von seiner<br />

ungestörten Zugehörigkeit geprägt.<br />

Vortrag<br />

Veranstaltung 141-53208<br />

Dr. Virginie Pektas<br />

<strong>VHS</strong> Löwenhof, Hansastr. 2–4<br />

Mittwoch, 04.06.14, 18:00-19:30 Uhr<br />

2 UStd., entgeltfrei<br />

Was ist Gerechtigkeit<br />

– jedem das Seine oder<br />

jedem das Gleiche?<br />

– Philosophische Überlegungen<br />

zu einem politisch kontroversen<br />

Begriff<br />

Die Gerechtigkeit wird häufig mit einer<br />

Augenbinde dargestellt, um zum<br />

Ausdruck zu bringen, dass jedermann<br />

gleich ohne Ansehung der Person nur<br />

nach seinen Taten bestraft oder belohnt<br />

werden soll.<br />

Doch ist das wirklich gerecht? Nicht<br />

jeder hat die gleiche Chance, eine bestimmte<br />

Leistung zu erbringen und so<br />

kann Unparteilichkeit nicht der einzige<br />

Maßstab sein.<br />

Inwieweit bedarf es also der ausgleichenden<br />

Gerechtigkeit, um ungleiche<br />

Startbedingungen zu korrigieren, ohne<br />

neue Gerechtigkeiten zu schaffen?<br />

Wie ist Chancengleichheit ohne Gleichmacherei<br />

möglich?<br />

Vortrag<br />

Veranstaltung 141-53209<br />

Dr. Anselm Vogt<br />

<strong>VHS</strong> Löwenhof, Hansastr. 2–4<br />

Montag, 26.05.14, 19:00-20:30 Uhr<br />

2 UStd., entgeltfrei<br />

Wieviel ist genug?<br />

Wieviel Wachstum brauchen<br />

wir für ein gutes Leben?<br />

Unsere Wirtschaft scheint nur auf der<br />

Grundlage stetigen Wachstums zu funktionieren,<br />

obwohl dies unter ökologischem<br />

Aspekt verhängnisvoll ist.<br />

Wir sind viermal reicher als vor hundert<br />

Jahren und doch haben technischer<br />

Fortschritt und Wachstum nicht<br />

zu mehr Muße und Freiheit vom Arbeitsstress<br />

geführt.<br />

Es ist an der Zeit, die Grundfrage neu<br />

zu stellen. Wieviel brauchen wir wirklich<br />

für ein gutes Leben und was droht<br />

uns in unserer Wachstumsbesessenheit<br />

verloren zu gehen?<br />

Vortrag<br />

Veranstaltung 141-53210<br />

Dr. Anselm Vogt<br />

<strong>VHS</strong> Löwenhof, Hansastr. 2–4<br />

Montag, 16.06.14, 19:00-20:30 Uhr<br />

2 UStd., entgeltfrei<br />

Was würde Epikur zu unserer<br />

Konsumgesellschaft<br />

sagen?<br />

Die Freudlosigkeit unserer Überflussgesellschaft<br />

aus der Sicht<br />

Epikurs.<br />

In den reichen Ländern des Nordens<br />

haben der materielle Wohlstand und<br />

zunehmende Freiheiten in den letzten<br />

hundert Jahren die Möglichkeiten zum<br />

Genuss materieller Güter immens gesteigert.<br />

Viele sprechen davon, dass wir<br />

in einem Zeitalter lebten, in dem Lust<br />

und Genuss die oberste Priorität hätten.<br />

Andrerseits scheint dies Glück und<br />

Zufriedenheit nicht unbedingt gefördert<br />

zu haben. Eine Erklärung für dieses Paradox<br />

finden wir in der Philosophie des<br />

antiken Philosophen der Lust, Epikur.<br />

Vortrag<br />

Veranstaltung 141-53211<br />

Dr. Anselm Vogt<br />

<strong>VHS</strong> Löwenhof, Hansastr. 2–4<br />

Montag, 30.06.14, 19:00-20:30 Uhr<br />

2 UStd., entgeltfrei<br />

Die Erscheinung der Wahrheit<br />

im Chaos der Schuld<br />

Einführender philosophischer Vortrag<br />

zu einer gemeinsamen Lektüre<br />

von Dostojewskijs „Die Brüder Karamasow“<br />

Mit Dostojewskij beginnt eine Tradition<br />

von Romanen, die als Kunstwerke philosophische<br />

Reflexion enthalten. Sie charakterisiert<br />

die Lebensprinzipien seiner<br />

Hauptfiguren zwischen Aufklärung und<br />

Mystik. Aber erst die ganze Handlung,<br />

die sich aus ihrer Verwicklung ergibt,<br />

kann über ihre Wahrheit entscheiden,<br />

und ihre Lektüre bedeutet, mit dem<br />

eigenen philosophischen Fragen in ihr<br />

zu stehen. Der Vortrag versucht, unter<br />

Bezugnahme auf verschiedene Denktraditionen,<br />

für eine gemeinsame Lektüre<br />

von Dostojewskijs letztem Roman die<br />

ihn erschließende Frage zu stellen. Es ist<br />

die Frage nach der Schuld: vom einfachen<br />

Sinn der Frage nach dem Mörder<br />

über Fragen von Mitschuld und Wissen<br />

der Schuld bis zum tieferen Sinn des<br />

Schuldigseins des Menschen und dem<br />

mystischen Satz, dass jeder schuld an<br />

allem sei.<br />

Vortrag<br />

Veranstaltung 141-53212<br />

Dirk Felgenhauer M.A.<br />

<strong>VHS</strong> Löwenhof, Hansastr. 2–4<br />

Dienstag, 18.02.14, 19:00-20:30 Uhr<br />

2 UStd., entgeltfrei<br />

Wer ist schuld?<br />

– Eine philosophische Lektüre<br />

von Dostojewskijs „Die<br />

Brüder Karamasow“<br />

Dostojewskijs Roman kann zunächst<br />

als spannender Kriminalroman gelesen<br />

werden. Ein Gutsbesitzer mit lasterhaftem<br />

Lebenswandel wird ermordet, und<br />

einer seiner drei – oder vier – Söhne,<br />

die alle unter ihm gelitten haben, wird<br />

vor Gericht als Täter überführt. Für den<br />

Leser, der in eine verwirrende Welt von<br />

Eifersucht, Zorn, Lust, Gier, Hochmut,<br />

Selbstzweifel, Schwäche, Glauben und<br />

Liebe eintaucht, geht der Indizienprozess<br />

aber am wahren Geschehen vorbei.<br />

Indem er zweifelt, kommen ihm nicht<br />

nur andere Schuldige, sondern auch<br />

tiefere Sinne von Schuld zu Bewusstsein.<br />

Wir wollen diese Fragen nach der<br />

Schuld stellen und so philosophierend<br />

in den Roman eindringen – um zuletzt<br />

diskutieren zu können, ob es ihm<br />

gelingt, gerade unserer „aufgeklärten“<br />

Welt die Notwendigkeit des Christentums<br />

zu zeigen.<br />

Zur Anschaffung empfohlen: Fjodor<br />

M. Dostojewskij. Die Brüder Karamasow.<br />

Vollständige Ausgabe. Aus dem<br />

Russischen übertragen von Hans Ruoff<br />

und Richard Hoffmann. Mit einem<br />

Nachwort von Hans-Jürgen Gerigk sowie<br />

einer Zeittafel und Literaturhinweisen.<br />

dtv klassik, München 1978 (ff.).<br />

(15,90 Euro) – Oder: Fjodor Dostojewskij.<br />

Die Brüder Karamasow. Roman. Aus<br />

dem Russischen von Svetlana Geier. Fischer<br />

Taschenbuch Verlag, Frankfurt am<br />

Main 2<strong>01</strong>0 (ff.). (17,00 Euro)<br />

Veranstaltung 141-53213D<br />

Dirk Felgenhauer M.A.<br />

<strong>VHS</strong> Löwenhof, Hansastr. 2–4<br />

8 x Dienstag, ab 25.02.14<br />

19:00-21:15 Uhr, 24 UStd., 48,00 Euro<br />

Platons „Gorgias“ – ein philosophisches<br />

Gespräch<br />

Die Philosophie Platons ist uns in der<br />

dichterischen Form von Gesprächen<br />

überliefert. Ihre Hauptfigur ist sein<br />

Lehrer Sokrates, dessen Fragen einen<br />

Gang des Einander und Sich-selbst-<br />

Widersprechens seiner Gesprächspartner<br />

provoziert, die jeweils mit ihrer ganzen<br />

Lebensweise davon betroffen sind.<br />

Im „Gorgias“ ist das Sprechen selbst<br />

auch der Inhalt: ausgehend von Sokrates‘<br />

Frage an den Redner Gorgias,<br />

wer er eigentlich sei, entwickelt sich<br />

in höchst dramatischer Weise, im Gespräch<br />

mit ihm und zweien seiner<br />

Schüler, der Widerspruch zwischen ihrer<br />

Behauptung, eine gegenüber inhaltlicher<br />

Erkenntnis neutrale Redekunst lehren zu<br />

können – zum nützlichen Gebrauch in<br />

demokratischen Versammlungen wie vor<br />

Gericht – und der philosophischen Bindung<br />

alles wertvollen Redens an das<br />

Erkennen, von der aus eine solche Redekunst<br />

als eine bösartige Täuschung<br />

erscheint. Beide Seiten werfen einander<br />

vor, ein bloßes Spiel mit Worten zu<br />

betreiben, und ihr Gespräch scheitert<br />

auch formal, indem Sokrates‘ letzter<br />

Gesprächspartner, der ein Recht des<br />

Stärkeren vertritt, ihm nur noch zum<br />

Schein antwortet.<br />

Das Urteil über ihre gegenseitige Verurteilung<br />

liegt bei den Lesern. Der Kurs<br />

will dieses aktuelle Gespräch in einer<br />

gemeinsamen Lektüre des „Gorgias“<br />

aufleben lassen.<br />

Zur Anschaffung empfohlen:<br />

Platon. Gorgias. Griechisch / Deutsch.<br />

Übersetzt und herausgegeben von Michael<br />

Erler. Kommentiert und mit einem<br />

Nachwort versehen von Theo Kobusch.<br />

Reclam, Stuttgart 2<strong>01</strong>1. (9,80 Euro)<br />

Veranstaltung 141-53214D<br />

Dirk Felgenhauer M.A.<br />

<strong>VHS</strong> Löwenhof, Hansastr. 2–4<br />

10 x Dienstag, ab 25.02.14<br />

15:30-17:00 Uhr, 20 UStd., 40,00 Euro<br />

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