Handreichung zur Kommunalen Entwicklungspolitik - BMZ
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Neue Wege in die Kommunale <strong>Entwicklungspolitik</strong><br />
1.3 Akteure der <strong>Kommunalen</strong><br />
<strong>Entwicklungspolitik</strong><br />
Eine wirksame Kommunale <strong>Entwicklungspolitik</strong> realisiert sich<br />
im Zusammenspiel aller Akteure einer Kommune: Verwaltung,<br />
Politik, Zivilgesellschaft, Wissenschaft, Wirtschaft und Kultur.<br />
Je mehr Akteure das entwicklungspolitische Engagement in<br />
einer Kommune tragen, desto lebendiger, stärker und selbstverständlicher<br />
ist es. Entwicklungspolitisches Engagement<br />
braucht kommunalpolitische Rückendeckung, eine gesellschaftliche<br />
Basis und eine belastbare Organisationsstruktur.<br />
Zur unmittelbaren politischen Beförderung der <strong>Kommunalen</strong><br />
<strong>Entwicklungspolitik</strong> ist zum einen die Unterstützung<br />
der für die Kommunen im föderalen System zuständigen<br />
Bundesländer und zum anderen die Unterstützung des<br />
Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und<br />
Entwicklung (<strong>BMZ</strong>) maßgeblich. Die Bundesländer spielen<br />
vor allem eine wichtige Rolle, wenn es um die Schaffung<br />
von verlässlichen politischen Rahmenbedingungen, klar<br />
definierten entwicklungspolitischen Zuständigkeiten und<br />
Ansprechpartnern für das vielfältige entwicklungspolitische<br />
Engagement geht. Einige Bundesländer haben hierzu auch<br />
entwicklungspolitische Leitlinien entwickelt, wie gerade<br />
aktuell in 2012 das Land Baden-Württemberg über den entwicklungspolitischen<br />
Dialog unter dem Motto „Welt:Bürger<br />
gefragt!“. An der Entwicklung der konkreten Empfehlungen<br />
und Handlungsvorschläge für die <strong>Entwicklungspolitik</strong> in<br />
Baden-Württemberg beteiligten sich auch Kommunen aktiv,<br />
denn gerade das Engagement von und in Kommunen ist für<br />
eine lebendige <strong>Entwicklungspolitik</strong> unverzichtbar. 13<br />
Die kommunalen Spitzenverbände sowie der Rat der<br />
Gemeinden und Regionen Europas (RGRE) unterstützen<br />
durch Gremienbeschlüsse und Arbeitsgruppen im Bereich<br />
der internationalen Zusammenarbeit gezielt Initiativen der<br />
<strong>Kommunalen</strong> <strong>Entwicklungspolitik</strong>.<br />
13 Entwicklungspolitische Leitlinien für Baden-Württemberg, online: www.<br />
baden-wuerttemberg.de/fileadmin/redaktion/dateien/PDF/130205_Entwicklungspolitische_Leitlinien_fuer_Baden-Wuerttemberg.pdf<br />
Entwicklungspolitische Leitlinien Baden-<br />
Württembergs als Katalysator der <strong>Kommunalen</strong><br />
Entwicklungsarbeit<br />
Der entwicklungspolitische Dialog „Welt:Bürger gefragt!“<br />
startete im Jahr 2012 auf Initiative der Landesregierung<br />
Baden-Württemberg und wird von der Evangelischen<br />
Akademie Bad Boll konzeptionell und organisatorisch<br />
unterstützt. Ziel ist die partizipative Fortschreibung von<br />
entwicklungspolitischen Leitlinien und deren Umsetzung<br />
für Baden-Württemberg. Diese wurden im September<br />
2012 dem Landtag übergeben und im Februar 2013 vom<br />
Ministerrat verabschiedet. Zu deren Umsetzung berät der<br />
Rat für Entwicklungszusammenarbeit, dem Vertreter der<br />
evangelischen und katholischen Kirchen, der Städtetag,<br />
die Stiftung Entwicklungs-Zusammenarbeit (SEZ), ein migrantisches<br />
Netzwerk, der Dachverband <strong>Entwicklungspolitik</strong><br />
(DEAB), sowie Engagement Global und GIZ angehören, das<br />
Staatsministerium. Der Dialog vernetzt Bürgerinnen und<br />
Bürger, Verwaltungen, Politiker, Kirchengemeinden, Initiativen,<br />
Kultur, Wissenschaft und Wirtschaft im Interesse der<br />
Entwicklungszusammenarbeit.<br />
Informationen zum Prozess und dessen Fortentwicklung<br />
unter kommunaler Beteiligung: www.baden-wuerttemberg.<br />
de/weltbuerger-gefragt<br />
Fachliche Unterstützung für Vorhaben der <strong>Kommunalen</strong><br />
<strong>Entwicklungspolitik</strong> können Kommunen von versierten Nichtregierungsorganisationen<br />
erhalten, die über den Verband<br />
<strong>Entwicklungspolitik</strong> Deutscher Nichtregierungsorganisationen<br />
(VENRO) oder über die 16 Eine Welt-Landesnetzwerke in den<br />
Bundesländern mit ihrem bundesweiten Dachverband Arbeitsgemeinschaft<br />
der Eine Welt-Landesnetzwerke in Deutschland<br />
e. V. (agl) koordiniert werden. Auch verschiedene Stiftungen<br />
und Organisationen der Kirchen konzentrieren sich auf<br />
entwicklungspolitische Fragestellungen und stehen den<br />
Kommunen als Partner <strong>zur</strong> Verfügung. Für die technische<br />
Unterstützung im Rahmen von kommunalen Auslandsprojekten<br />
ist die Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit<br />
(GIZ) ein weiterer Ansprechpartner. Hinzu kommen transnationale<br />
Netzwerke und Institutionen (s. Kapitel 2.4.), die<br />
Dienstleistungen zu bestimmten Themengebieten anbieten.<br />
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