Handreichung zur Kommunalen Entwicklungspolitik - BMZ
Handreichung zur Kommunalen Entwicklungspolitik - BMZ
Handreichung zur Kommunalen Entwicklungspolitik - BMZ
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
Handlungsfelder und Perspektiven der <strong>Kommunalen</strong> <strong>Entwicklungspolitik</strong><br />
2.4 Transnationale Netzwerke für die<br />
zukunftsfähige Stadt<br />
Die zunehmende Bedeutung der Kommunen als Partner in der<br />
internationalen Politik spiegelt sich in der Vielzahl der internationalen<br />
Netzwerke und Vereinigungen wider, die die Interessen<br />
der lokalen Gebietskörperschaften weltweit oder kontinental<br />
vertreten. Gemeinsam entwickeln sie Lösungsansätze, um den<br />
Herausforderungen der Zukunft wie Klimawandel, Armut und<br />
nachhaltiger Stadtentwicklung angemessen zu begegnen.<br />
Die Mitarbeit in Städtenetzwerken kann eine bereits bestehende<br />
Strategie <strong>zur</strong> <strong>Kommunalen</strong> <strong>Entwicklungspolitik</strong> ergänzen<br />
oder bestehende Projektgemeinschaften sinnvoll erweitern.<br />
Die Teilnahme kann aber auch ein erster Schritt auf dem Weg<br />
<strong>zur</strong> Internationalisierung der Kommune sein. Sie sichert Glaubwürdigkeit<br />
in den Bemühungen um eine nachhaltige Stadtentwicklungspolitik<br />
und verankert sie in der Zivilgesellschaft.<br />
Darüber hinaus trägt die Teilhabe am globalen Diskurs <strong>zur</strong><br />
positiven Identitätsentwicklung der Bürgerschaft mit ihrer Stadt<br />
oder Gemeinde bei. Auch international setzt eine Stadt oder<br />
Gemeinde mit dem Engagement ein städtepolitisches Signal.<br />
Die Mitwirkung in einem großen Netzwerk stellt die Kommunen<br />
– abgesehen von möglichen Mitgliedsbeiträgen – vor<br />
keine hohen finanziellen Ausgaben. Es müssen zum Beispiel<br />
keine neuen Ressorts geschaffen werden. Vielmehr zählt<br />
der politische Wille. Nachfolgend werden die wichtigsten<br />
Netzwerke vorgestellt, in denen sich deutsche Kommunen<br />
direkt einbringen können.<br />
Im Konvent der Bürgermeister engagieren sich europäische Städte<br />
und Gemeinden für den Klimaschutz - Foto: Europäische Kommission<br />
Die transnationalen Netzwerke sind flexibel, global und<br />
meist auch themenorientiert organisiert. Neben regelmäßigem<br />
Austausch ist das koordinierte Auftreten der Netzwerke<br />
entscheidend, um auf der Ebene der internationalen Politik<br />
mitgestalten zu können.<br />
Nutzen von transnationalen Netzwerken<br />
für die Kommune<br />
• Teilhabe am internationalen Erfahrungsaustausch<br />
• Politische Einflussnahme weltweit, aber auch national<br />
• Zugang zu globalem Wissen im Bereich nachhaltiger<br />
Stadtentwicklung<br />
• Erweiterung des politischen Handlungs- und Aktionsradius<br />
• Schaffung neuer Kooperationsfelder<br />
• Unterstützung globaler Ansätze für eine nachhaltige<br />
Kommune<br />
• Steigerung der Attraktivität durch Internationalität<br />
• Förderung des bürgerschaftlichen Engagements<br />
2.4.1 Internationale Städtenetzwerke<br />
Weltverband der Kommunen (UCLG)<br />
Der Weltverband der Kommunen (United Citites and Local<br />
Governments /UCLG) entstand 2004 aus der Fusion des<br />
Internationalen Städte- und Gemeindebundes (International<br />
Union of Local Authorities/IULA), des Weltverbandes der Partnerstädte<br />
(United Towns Organisation/UTO) und des Weltverbandes<br />
der Millionenstädte Metropolis. Dem Verband gehören<br />
112 nationale Kommunalverbände und mehr als 1.000 Städte<br />
aus über 120 Ländern in fünf Kontinenten an. Er repräsentiert<br />
mehr als die Hälfte der Weltbevölkerung und ist damit die<br />
weltweit größte Organisation <strong>zur</strong> Vertretung lokaler Interessen.<br />
Kernaufgabe des Verbandes ist es, die Interessen der<br />
Kommunen in der internationalen Politik, unter anderem<br />
gegenüber den Vereinten Nationen und der Weltbank, zu<br />
vertreten. Zudem setzt er sich für eine demokratische Regierungsführung<br />
auf der lokalen bis hin <strong>zur</strong> globalen Ebene ein<br />
und unterstützt den Aufbau von Kommunalverbänden dort,<br />
wo es sie noch nicht gibt.<br />
www.uclg.org<br />
54 > DIALOG GLOBAL 28