04.02.2014 Aufrufe

Handreichung zur Kommunalen Entwicklungspolitik - BMZ

Handreichung zur Kommunalen Entwicklungspolitik - BMZ

Handreichung zur Kommunalen Entwicklungspolitik - BMZ

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

3.<br />

Erfolgsfaktoren und Instrumente der<br />

<strong>Kommunalen</strong> <strong>Entwicklungspolitik</strong><br />

Die Vielfalt der Aktivitäten der <strong>Kommunalen</strong> <strong>Entwicklungspolitik</strong><br />

wurde bereits im Kapitel 2 vorgestellt. Ihre Handlungsfelder<br />

liegen im Inland ebenso wie im Ausland. In einigen<br />

Kommunen beziehen sich die Aktivitäten auf ein Themenfeld<br />

wie etwa die Faire Beschaffung. In anderen Kommunen steht<br />

die aktive Partnerschaftsarbeit im Rahmen von Städte- oder<br />

Projektpartnerschaften im Mittelpunkt. Auch wenn jede<br />

Kommune ihre eigenen Ideen, Konzepte und Vorgehensweisen<br />

hat, lassen sich doch gemeinsame Erfolgsfaktoren<br />

für die Kommunale <strong>Entwicklungspolitik</strong> finden.<br />

3.1 Kommunalpolitischer (Rahmen-)<br />

Beschluss <strong>zur</strong> <strong>Entwicklungspolitik</strong><br />

Der demokratische Beschluss, in dem der politische Wille<br />

der Kommune zu entwicklungspolitischem Engagement<br />

erklärt wird, schafft eine solide Grundlage für zielgerichtetes<br />

und effektives kommunales Handeln im Bereich der<br />

<strong>Entwicklungspolitik</strong> und ihren vielfältigen Handlungsfeldern.<br />

Der Beschluss bündelt die Aktivitäten der Kommune und<br />

schafft Klarheit für die Akteure in der Zivilgesellschaft, ob<br />

er auf Faire Beschaffung oder Ausgestaltung der kommunalen<br />

Partnerschaften ausgerichtet ist oder grundsätzlich<br />

auf eine nachhaltige Kommunale <strong>Entwicklungspolitik</strong> zielt.<br />

Das eindeutige Bekenntnis der Kommune zu ihrer globalen<br />

Verantwortung bietet den Mitarbeitern der unterschiedlichen<br />

Ressorts innerhalb der Verwaltung – wie Integration,<br />

Bildung, Internationale Angelegenheiten, Beschaffung oder<br />

Umwelt – zudem eine stabile argumentative Ausgangsbasis,<br />

um die Rolle des Gestalters oder Initiators von Prozessen zu<br />

übernehmen und zu festigen. Ferner signalisiert die Kommune<br />

mit einem politischen Beschluss ihre Bereitschaft und<br />

ihr Interesse, mit lokalen Akteuren wie Eine Welt-Gruppen<br />

und den Migrantenorganisationen, aber auch internationalen<br />

Akteuren der <strong>Entwicklungspolitik</strong>, zusammenarbeiten<br />

zu wollen. Die Formalisierung und politische Legitimation<br />

der <strong>Kommunalen</strong> <strong>Entwicklungspolitik</strong> ist damit ein wichtiger<br />

Erfolgsfaktor für ihr Gelingen.<br />

Beispiel Millennium-Erklärung<br />

der Kommunen<br />

Millennium-Erklärung der Mitgliedskommunen<br />

des Rates der Gemeinden und Regionen Europas /<br />

Deutsche Sektion<br />

Die Stadt / die Gemeinde / der Kreis<br />

• begrüßt die von den Vereinten Nationen im Jahre 2000<br />

verabschiedeten Millennium-Entwicklungsziele (Millennium<br />

Development Goals MDGs) für eine bessere,<br />

gerechtere und sicherere Welt,<br />

• betont, dass sich die Verpflichtungen aus der Millenniumserklärung<br />

der Vereinten Nationen zwar in erster<br />

Linie an die Regierungen der 189 Mitgliedstaaten der<br />

Vereinten Nationen richten, die die Erklärung unterschrieben<br />

haben,<br />

• äußert aber gleichwohl ihren Willen, im Rahmen ihrer<br />

Möglichkeiten an der Verwirklichung der Millennium-<br />

Entwicklungsziele mitzuwirken und<br />

• will in diesem Sinne prüfen, inwieweit folgende Aktivitäten<br />

realisiert werden können:<br />

I. Maßnahmen der Information und<br />

Bewusstseinsbildung<br />

• Durchführung eigener Aktionen und die Unterstützung<br />

von Aktionen Dritter mit dem Ziel, die Information über<br />

die Millennium-Entwicklungsziele in der Bevölkerung<br />

zu verbreitern und somit das Bewusstsein für die damit<br />

angesprochenen Probleme zu wecken und Denkanstöße<br />

zu geben<br />

• Förderung von Dialog und Zusammenarbeit mit ausländischen<br />

Mitbürgern/innen, insbesondere aus den<br />

Weltregionen, auf die sich die Anstrengungen der<br />

Millennium-Entwicklungsziele richten, in kommunalen<br />

Einrichtungen (z. B. Kindergärten, Schulen, Jugendzentren,<br />

Bibliotheken, Museen, Volkshochschulen, Freizeiteinrichtungen),<br />

um so durch direkte Kontakte ein für<br />

viele Mitbürger/innen vergleichsweise abstraktes Thema<br />

begreiflicher zu machen<br />

> DIALOG GLOBAL 28 < 73

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!